Zuckerrüben Journal Nr. 1/2015 - page 12

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Zuckerrübenjournal
LZ 10 · 2015
| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T
A N B A U
T E C H N I K | Z U C K E R |
be an Magnesium im Rahmen einer Er-
haltungskalkung sicherzustellen.
Calcium
Die Rübe stellt hohe Ansprüche an den
Kalkzustand des Ackerbodens. In der
Regel sind pH-Werte zwischen 6,8 und
7,0 für einen optimalen und erfolgrei-
chen Rübenanbau anzustreben. In der
Rübe reguliert Calcium das Wurzel-
wachstum und ist für verschiedene En-
zymreaktionen von Bedeutung. Darü-
ber hinaus fördert und stabilisiert Cal-
cium die Krümelbildung und die Bo-
denstruktur (Ton-Humus-Komplex).
Insbesondere auf schluffreichen Löss-
standorten wird so die Verschläm-
mungsgefahr des Oberbodens deutlich
reduziert, was dem empfindlichen jun-
gen Rübenkeimling beim Auflaufen
hilft. Weitere Vorteile liegen in der
schnelleren Erwärmung und Abtrock-
nung des Oberbodens.
Eine gute Kalkversorgung im opti-
malen pH-Bereich ist zudem Grundvor-
aussetzung für die Pflanzenverfügbar-
keit aller anderen Grundnährstoffe und
der meisten Spurenelemente. Der Kalk-
entzug ist vergleichsweise gering und
liegt bei etwa 50 kg/ha. Je nach Boden-
art und Niederschlagsmenge können
aber durchaus zwischen 200 und 500 kg
je ha und Jahr ausgewaschen werden.
Als Kalkdünger hat sich dabei auch
Carbokalk bewährt, siehe Kasten.
Zur optimalen und bedarfsgerech-
ten Bemessung der Grunddüngung hat
sich das regelmäßige Ziehen einer Bo-
denprobe in Verbindung mit dem Bi-
lanzierungsprogramm LIZ-Dungpro
über viele Jahre bewährt.
Neben der mineralischen Düngung
zur Deckung des Grundnährstoffbe-
darfs bietet sich natürlich auch die or-
ganische Düngung an. Gärreste aus
Biogasanlagen, Gülle und Komposte
haben immer mehr an Bedeutung ge-
wonnen. Da die Nährstoffgehalte in or-
ganischen Düngemitteln zum Teil aber
erheblich schwanken können, sollte
dem Einsatz dieser Dünger eine Nähr-
stoffanalyse vorausgehen.
Stickstoffdüngung
Stickstoff ist der Motor des Pflanzen-
wachstums. Er ist der wichtigste Nähr-
stoff und hat somit auch den größten
Einfluss auf Ertrag und Qualität der Rü-
be. Stickstoff ist Bestandteil von Protei-
nen und Enzymen, welche wichtige
Aufgaben im Stoffwechsel der Pflanze
erfüllen. Bei einem Ertrag von 75 t/ha
liegt der Entzug bei etwa 300 kg N/ha.
Auch hier wird der größere Teil – etwa
60 % – des entzogenen Stickstoffs im
Blattapparat benötigt. Der Boden liefert
aufgrund der über die Vegetationszeit
stattfindenden Mineralisation den größ-
ten Teil des benötigten Stickstoffs nach.
Der Stickstoff kann sowohl vor als
auch teilweise nach der Saat ausge-
bracht werden. Die Vorsaat-Ausbrin-
Carbokalk ganzjährig verfügbar
Besonders geeignet für die Kalkdüngung
ist der BETAcal-Carbokalk. BETAcal ent-
steht bei der Zuckerherstellung. Dazu
werden Kalksteine zunächst im Kalkofen
gebrannt und der dabei entstandene
Brandkalk anschließend mit Wasser ab-
gelöscht. So entsteht Calciumoxyd in sei-
ner feinsten Form. Dieses Calciumoxyd
(CaO) wird bei der Zuckergewinnung zur
Filtration des Rübensaftes genutzt. BETA-
cal ist also ein reiner Naturkalk aus den
Bestandteilen der ursprünglichen Kalk-
steine und aus den Nähr- und Zellbe-
standteilen der Rüben. Deshalb ist er
auch im ökologischen Landbau als Kalk-
dünger zugelassen.
Durch seine feine Struktur besitzt er eine
sehr große reaktive Oberfläche und ge-
hört damit zu den am schnellsten wirk-
samen Kalkdüngern, ohne dabei ätzend
zu wirken. Somit ist BETAcal in allen Kul-
turarten und besonders auch auf Grün-
landflächen einsetzbar. Hier wird zum ei-
nen das Wurzelwachstum gesteigert
und zum anderen durch die Erhöhung
des pH-Wertes das Wachstum von hö-
herwertigen Gräsern gefördert.
Im letzten Jahr hat die Zuckerfabrik in Jü-
lich ihr BETAcal-Angebot auf trockenen
Kalk umgestellt. Nun ist in allen drei rhei-
nischenWerken BETAcal ganzjährig ver-
fügbar. Das bedeutet, dass neben der
klassischen Ausbringzeit des flüssigen
Carbokalks in der Rübenkampagne BETA-
cal zum Beispiel auch im Frühjahr oder
zur Stoppelkalkung vor der Rübenkampa-
gne zur Verfügung steht. Wenn Sie Inter-
esse oder Fragen zum BETAcal haben,
wenden Sie sich an die entsprechende Zu-
ckerfabrik. Kontaktadressen finden Sie
unter
.
TimWischmann
Pfeiffer & Langen, Appeldorn
Foto: Zuckerfabrik Appeldorn
Foto: Zuckerfabrik Jülich
Eine gute Kalkver-
sorgung kann
durch verschieden
Dünger gewähr-
leistet werden,
wie zum Beispiel
Carbokalk.
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