Zuckerrüben Journal Nr. 1/2015 - page 15

LZ 10 · 2015
Zuckerrübenjournal
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A N B A U
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den aktuellen Einsatzbedingungen an-
zupassen. Hier hilft auch LIZ-Herbizid
unter
.
Rahmenbedingungen
und Zusatzstoffe
Der Wirkungserfolg der Herbizidbe-
handlung ist auch entscheidend abhän-
gig von den vorherrschenden Rahmen-
bedingungen. Falsche Einschätzungen
können einerseits zu erhöhtem Kultur-
stress, andererseits zu mangelnden
Wirkungsgraden und damit verbunde-
ner Spätverunkrautung führen. Para-
meter, wie Witterung vor und nach der
Anwendung, Unkrautgröße und Pflan-
zenvitalität, müssen vor jeder anste-
henden Maßnahme überprüft und die
Aufwandmengen mit entsprechenden
Zu- und Abschlägen korrigiert werden.
Die Tabelle zur Bestimmung der Höhe
der Zu- und Abschläge ist im Faltblatt
„LIZ – Kraut und Rüben“ und im Pflan-
zenschutzratgeber der Landwirt-
schaftskammer abgebildet.
Auf Trockenheit, Wind und intensi-
ve Sonneneinstrahlung reagieren Rübe
und Unkraut mit dicker Wachsschicht.
Dann muss nicht nur bei der Zusam-
menstellung der Mittel die Blattwir-
kung im Fokus stehen. Sie kann auch
durch eine Behandlung in der mor-
gendlichen Tauphase und einer Erhö-
hung der Wasseraufwandmenge geför-
dert werden, siehe Tabelle 2. Ebenso
hat sich unter solchen Bedingungen
der gezielte Zusatz von Additiven zur
Verbesserung der Penetration der
Wirkstoffe bewährt.
Die Phase der NA-Behandlungen
wird oft begleitet von hohen Tempera-
turschwankungen. Obwohl man tags-
über mit hochgekrempeltem Hemd
unterwegs ist, kann es in den Morgen-
stunden empfindlich kalt werden. Bei
kühlen Temperaturen entgiftet die
Pflanze nur langsam. Das verbessert
die Wirkung auf das Unkraut, schädigt
aber auch die Kultur. Bei Ansage von
Frost muss eine Herbizidmaßnahme
verschoben werden.
Additive
In den letzten Jahren sind neue, mo-
derne Additive vermehrt zum „stan-
dardmäßigen“ Mischpartner zu norma-
len NA-Maßnahmen geworden. Letzt-
endlich gilt es hier aber, Kosten und
Nutzen abzuwägen. Additive selber
besitzen per Definition keine eigene
Wirkung und können somit keinen ak-
tiven Wirkstoff ersetzen. Sie beeinflus-
sen lediglich die Eigenschaften der
Pflanzenschutzmittel-Mischpartner.
Unter den ausreichenden Feuchtig-
keits- und guten Wirkungsbedingun-
gen der letzten drei Jahre zeigte sich,
dass eine standardmäßige Zumischung
keine besseren Wirkungen brachten
und letztendlich nur die Kosten der
NA-Behandlungen erhöht haben. Addi-
tive werden empfohlen, wenn weich
formulierte Herbizide, wie Belvedere
Extra, genutzt werden oder die äuße-
ren Rahmenbedingungen diese for-
dern. Letztendlich ist auch zu beach-
ten, dass jeder Anwender von Zusatz-
stoffen das Risiko veränderter Verträg-
lichkeit, Wirkung und Spritzbarkeit
der Tankmischung selbst trägt.
Problemunkräutern
gezielt begegnen
Raps
Durchgegangene Rapspflanzen stellen
in Zuckerrüben ein erhebliches Pro-
blem dar. Armdicke Rapsstrünke be-
hindern die Ernte und verstopfen die
Schneidmaschinen in der Fabrik. Des-
halb kann beim Raps keinerlei Rest-
verunkrautung toleriert werden.
Ausfallraps läuft in Wellen auf und
schiebt bei günstiger Witterung
schnell das erste Laubblattpaar. Das
gut formulierte Betanal maxxPro hat
hier gegenüber den anderen Kombi-
präparaten Vorteile. Letztendlich lie-
fert aber nur der Zusatz von Debut
plus FHS die gewünschte Wirkungs-
absicherung, wenn erster Raps aus
dem Keimblattstadium herausgewach-
sen ist. Bei hohem Rapspotenzial sollte
frühzeitig eine vierte NA-Behandlung
einkalkuliert werden.
Bingelkraut
Die gleichen Ansätze, Einsatz von De-
but plus FHS und Einplanung einer
zusätzlichen NA-Maßnahme, sollte
man auch auf Bingelkrautstandorten
verfolgen. Vergleichbar wie der Raps
läuft Bingelkraut in Wellen auf und je-
de Welle muss sicher erfasst werden,
bevor die Einzelpflanze zu groß ge-
worden ist. Ein weiterer Ansatz auch
im Zuge des integrierten Pflanzen-
schutzes ist die Sortenwahl auf be-
kannten Bingelkrautstandorten. Da
Bingelkraut auch noch durchwächst,
wenn sich der Rübenbestand in den
Sommermonaten öffnet, können stress-
stabile, blattreiche Sorten hier einen
Beitrag leisten. Späte Unterblattmaß-
nahmen oder der Einsatz der Hackma-
Bingelkraut im
Spritzschatten.
Tabelle 1: Basisaufwand Herbizide
Betanal maxxPro kann durch andere PMP-Herbizide ersetzt werden, dann zusätzlich mit Additiv zur Wirkungsabsicherung.
1) Spectrum: nicht in NA1 (in NA3 bis 0,45) und bis 6-Blatt-Stadium der Rübe nur in Kombination mit Rebell Ultra zugelassen; 2) nur bei Bingelkraut;
3) In Kombination mit Spectrum kein FHS/Additiv; 4) Rebell Ultra: Nicht auf S, uS, tS; möglichst nicht imWasserschutzgebiet
Bei erwarteter Spätverunkrautung mit Weißem Gänsefuß, Melde, Amarant, Franzosenkraut oder Nachtschatten in der NA-Spritzfolge mindestens
3 000 g/ha Metamitron, dabei Chloridazonmenge anrechnen.
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