Zuckerrüben Journal Nr. 1/2015 - page 22

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Zuckerrübenjournal
LZ 10 · 2015
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Lieferdaten schnell online finden
Interviewmit Johannes Küppers , Rübenanbauer aus Kaarst
auf einer Karte erkennen. Angezeigt
werden sie in dem aktuellen Status, al-
so zum Beispiel gerodet, teilverladen,
abgedeckt oder aufgedeckt. Sichtbar
sind nur die Schlagdaten, die sie unbe-
dingt zur Durchführung ihrer Arbeit
benötigen.
Was will man mehr?
Ein Portal dieser Art entwickelt sich
weiter. Was steht als Nächstes an? Da
ist die Kachel „wann kommt die
Maus?“. Sie soll gemeinsam mit den
Frachtführern, denn sie aktualisieren
die Lieferpläne, umgesetzt werden und
allen Anbauern zur Verfügung stehen.
Dann wollen wir die schlagspezifi-
sche Darstellung der Lieferungen. Dies
ist nicht so einfach, wie man denkt. Bei
den teilweise recht kleinen Schlägen
des Rheinlands ist eine Zusammenfas-
Johannes Küppers aus Kaarst ist
Zuckerrübenanbauer der Zuckerfabrik
Appeldorn. Als Roderfahrer ist er aktiv
imMaschinenring Neuss-Mönchenglad-
bach-Gilbach. Als Ideengeber war er be-
teiligt an der Erstellung des Portals.
Journal: Herr Küppers, Sie waren als
Mitglied der Feedbackgruppe von An-
fang an beim Projekt Rübenportal da-
bei. Welche Inhalte waren Ihnen und Ih-
ren Berufskollegen besonders wichtig?
Küppers:
Wichtig waren uns die Lie-
ferdaten und dass man sie schnell und
aktuell sehen kann. Zum Beispiel die
Schmutzprozente. Bisher mussten wir
auf die Rückkehr der ersten Lkw war-
ten, um sie in Erfahrung zu bringen. In
der Zwischenzeit waren in unserer
Liefergruppe über zehn weitere Laster
zur Fabrik unterwegs.
Journal: Wurden die Anregungen, die
Sie gegeben haben, dann auch tatsäch-
lich umgesetzt?
Küppers:
Ja, die Möglichkeit, die Daten
in Excel weiterzuverarbeiten, haben
wir uns gewünscht. Dadurch kann
man die Werte besser für die Schlag-
kartei aufbereiten. Der Vorschlag, stän-
digen Zugriff auf Abrechnungen und
die anderen Dokumente zu haben, ist
auch gut umgesetzt worden. Was noch
fehlt, ist die Zusammenfassung der
Lieferungen eines Feldes.
Journal: Wann in der vergangenen
Kampagne haben Sie das Rübenportal
besucht?
Küppers:
Immer dann, wenn meine
Rüben gefahren wurden. Tagsüber auf
dem Smartphone, später noch mal am
PC, um auch die Zuckergehalte zu er-
fahren. Als die Frage nach dem Rüben-
vortrag anstand, habe ich mir sofort
meine Liefererfüllung angesehen, um
abzuschätzen, wie viele Überrüben bei
mir anfallen würden. Ansonsten
schaue ich hin und wieder, wenn ich
am Computer sitze, mal rein.
Journal: Nicht alle Landwirte sind in-
tensive Internetnutzer, sollen aber
trotzdem Zugang zum Rübenportal
finden. Wie beurteilen Sie die Bedien-
barkeit und Übersichtlichkeit des Rü-
benportals? Wo sollten wir noch etwas
verbessern?
Küppers:
Durch meine Teilnahme an
der Feedbackgruppe war mir die Re-
gistrierung bekannt. Sie erscheint mir
nicht zu schwer. Wer Probleme be-
kommt, kann sich ja helfen lassen. Ich
gehe oft übers Smartphone ins Netz.
sung von ganzen Zügen als Ergebnis
nicht präzise genug. Hier müssen Fuh-
ren bereits am Feld oder nachträglich
im Programm geteilt werden, um ge-
naue Durchschnittswerte zu berechnen.
Wenn ein neues Dokument einge-
stellt wird, zum Beispiel die Kampa-
gneübersicht, dann soll dies den Nut-
zern per E-Mail mitgeteilt werden. Nun
mag nicht jeder ständig E-Mails erhal-
ten, deshalb soll es auswählbar sein,
welche Mitteilungen zugesandt werden.
Die Transportkosten sind ein we-
sentlicher Posten bei der Wirtschaft-
lichkeit von Zucker aus Rüben. Um ei-
nerseits diese Kosten zu minimieren,
andererseits aber auch die Wertschöp-
fung aus dem Transport für Landwirte
und Spediteure zu sichern, bedarf es
einer ausgefeilten Logistik. Nur so ist
eine optimale Auslastung der einge-
setzten Technik zu gewährleisten. Für
Planung und Abrechnung braucht man
wiederum früh Zugriff auf präzise
Ortsangaben für Schlag und Miete.
Geplant ist für 2015, dass die An-
bauer gleich nach der Rübensaat ihre
Schläge selbst über das Portal einpfle-
gen können.
Martin van Look
Pfeifer & Langen, Köln
Dort könnte sich das Rübenportal noch
etwas komfortabler darstellen.
Journal: Es ist geplant, jedem Landwirt
die Möglichkeit zu bieten, die Flächen-
erfassung für den kommenden Rübenan-
bau direkt von zu Hause aus imRüben-
portal durchzuführen. Das kann man
sich ähnlich vorstellen wie beimAgrar-
antrag. Was halten Sie von der Idee?
Küppers:
Die Idee ist gut. Als Roderfah-
rer imMaschinenring bin ich noch mit
verschiedenen Portalen unterwegs. In
dem anderen Portal kann man die Schlä-
ge schon selbst erfassen. Für mich wäre
aber ein einheitliches Portal besser.
Journal: Die Entwicklung des Rüben-
portals ist natürlich nicht abgeschlos-
sen. Es sollen im Laufe der Zeit noch
viele Funktionen hinzukommen. Wenn
Sie entscheiden könnten, was würde
als Nächstes umgesetzt?
Küppers:
Es wäre schon gut, wenn
man den Ertrag, den Zuckergehalt und
die Inhaltsstoffe für eine Parzelle auf
einen Blick bekäme. Auch die Flächen-
erfassung gleich nach der Saat ist nicht
schlecht.
Journal: Was würden Sie einem Be-
rufskollegen sagen, der sich bisher
nicht im Rübenportal registriert hat?
Küppers:
Er soll die Winterzeit nutzen
und sich registrieren und einarbeiten.
Martin van Look
Pfeifer & Langen, Köln
Johannes Küppers
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