Zuckerrüben Journal Nr. 1/2015 - page 23

LZ 10 · 2015
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E
ine der Maschinen ist im Lohnun-
ternehmen Derichs in Heinsberg
stationiert. „Für uns ist die Reinigung
der Straßen nach der Rübenabfuhr
ganz klar Öffentlichkeitsarbeit“, erklärt
Hans-Josef Derichs. „Wir wollen nicht,
dass der Rübentransport durch
schmutzige Straßen in Verruf kommt.“
Und sein Geschäftspartner Lorenz Se-
vens ergänzt: „Wenn man einmal in
der Dämmerung auf einer Bundesstra-
ße mit dem Handbesen unterwegs
war, um zu kehren, weiß man, wie ge-
fährlich das ist. Mit dem Schlepper
und der Kehrmaschine wird man bes-
ser gesehen und es geht auch viel
schneller.“
Weitere Maschinen sind bei den
Maschinenringen Rheinland-West,
Neuss-Mönchengladbach-Gilbach, Ap-
peldorn-Süd und Rhein-Ahr-Eifel stati-
oniert. „Die Idee ist, dass eine Organi-
sation die Maschine im Blick hat und
für diese verantwortlich ist“, erklärt
Neue Besen kehren gut
Fünf neue Kehrmaschinen sind seit November im Rheinland im Einsatz und sollen
den Schmutz, der bei der Rübenabfuhr entsteht, beseitigen. „Bezuschusst werden die
Maschinen aus dem Überladungsfonds. Mit den fünf Maschinen sollte ein Anfang
gemacht werden und jetzt schauen wir, wie die Kehrmaschinen in der Praxis ange-
nommen werden“, erklärt Karl-Georg Klauth, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
der Maschinenringe und Sprecher der Verhandlungsgruppe Rübenabfuhr.
Karl-Georg Klauth,
Markus Kohl, Lo-
renz Sevens sowie
Hans-Josef und
Hans Derichs
(v.l.n.r.) mit einer
der neuen Kehr-
maschinen.
Foto:
Natascha Kreuzer
Gut zu erkennen
die Schürfleiste,
die bei geringer
Straßenver-
schmutzung auch
hydraulisch hoch-
geschwenkt wer-
den kann.
Foto: Markus Kohl
Markus Kohl vom Rheinischen Rüben-
bauer-Verband. Landwirte können die
Maschine für 15 € pro Kehrstunde plus
MwSt. ausleihen. Von dem Geld sollen
Rücklagen für Ersatzteile oder später
für neue Kehrbesen angelegt werden.
Die Kehrmaschinen können von allen
Rüben anbauenden Landwirten ge-
nutzt und bei den jeweiligen Gruppen
ausgeliehen werden. In Absprache
kann das Kehren auch als Dienstleis-
tung in Anspruch genommen werden.
Nach Begutachtung mehrerer Mo-
delle fiel die Entscheidung für eine
professionelle Kehrmaschine der Fir-
ma Tuchel aus Salzbergen, wie Markus
Kohl berichtet. Der Kehrbesen hat ei-
nen größeren Durchmesser als bei üb-
lichen Hofkehrmaschinen und reinigt
dadurch sehr gut. Die Maschine kann
wahlweise im Front- oder Heckanbau
arbeiten. Eine zusätzliche Schürfleiste
schiebt den groben, teilweise festge-
fahrenen Schmutz vor der Bürste her.
Die Maschinen kosten rund 11 000 €,
finanziert werden sie zu 75 % aus dem
Überladungsfonds und zu 25 % von
den Abfuhrgruppen.
Seit November sind die ersten Ma-
schinen im Einsatz und die Erfahrun-
gen positiv. „Die schnell rotierenden
Besen reinigen sehr gut und selbst
beim Schneeschieben hat sie sich
schon bewährt“, berichtet Hans De-
richs schmunzelnd.
Während der Rübenkampagne hat
die Reinigung in der Rübenernte Vor-
rang, aber in den restlichen Zeiten
können Landwirte die Maschinen auch
für andere Zwecke ausleihen. „Die Ma-
schinen sollen für alle nutzbar sein“,
erklärt Karl-Georg Klauth. „Vielleicht
schaffen wir es irgendwann, dass aus
diesem Pilotprojekt mehr wird und
hinter jeder Maus eine Kehrmaschine
fährt.“
Natascha Kreuzer
Die Maschine macht saubere Arbeit. Der
große Besen mit 75 cm Durchmesser hat
leichtes Spiel.
Foto: Markus Kohl
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