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A K T U E L L E S

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LZ 19 · 2016

Zuckerrübenjournal

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tung, der Zuckergehaltszuschlag und

Früh- und Spätlieferprämien gezahlt.

Im Sicherheitsmodell gibt es eben-

falls die Abhängigkeit von den Zucker-

verkaufserlösen, allerdings mit einem

garantierten Minimumgrundpreis für

Rüben in Höhe von 22 €/t, der dann in-

klusive Nebenleistung etwa 29 €/t Rü-

be erreicht. Ab 450 €/t Zuckerverkaufs-

erlös steigt der Rübengrundpreis mit

einer Landwirtebeteiligung von 25 %

bezogen auf die Mehrerlöse auf maxi-

mal 28 €/t und kann inklusive Neben-

leistung rund 36 €/t erreichen.

Neben dem Rübenpreis wurde auch

eine Transportkostenbeteiligung in

Höhe von 25 % vereinbart. Hierdurch

übernimmt die Landwirtschaft künftig

eine Mitverantwortung für diese Kos-

tenposition und die Transportentfer-

nungen. Als Ausgleich für die durch-

schnittliche Transportkostenbeteili-

gung im rheinischen Anbaugebiet wer-

den die Kosten für Laden und Reini-

gen, die bisher hälftig vom Anbauer

mitzutragen waren, für alle RRV-Mit-

glieder zu 100 % vom Unternehmen

übernommen. Ebenso hat man sich ge-

einigt, dass die bisherige Kopfbewer-

tung mit 3 % für geköpfte und 4 % für

ungeköpfte Rüben pauschal auf 2,9 %

reduziert wird. Im Durchschnitt

gleicht dies den Betrag der Transport-

kostenbeteiligung wieder aus.

Die Berechnung der Schnitzelver-

gütung erfolgt weiterhin nach dem

bisherigen System. Die volle Schnit-

zelvergütung wird auf die gesamte

Vertragsmenge bezahlt, dies bedeutet

für die Betriebe, die bisher Industrie-

rüben angebaut haben, eine deutliche

Erhöhung der Vergütung. Die Schnit-

zelvergütung der Überschussrüben

wird, wie in der Vergangenheit, zwi-

schen den beiden Vertragsparteien

verhandelt.

Die Verlängerung der Kampagne

macht die Fortführung eines separaten

attraktiven Früh- und Spätlieferprä-

miensystems notwendig, das genau

In Zukunft wird es

ein Sicherheits-

und ein Flexpreis-

modell geben.

Foto: agrar-press

wie bisher als separate Position in der

Abrechnung aufgeführt wird.

Der Tatsache, dass die Rübenerträge

nicht auf die Tonne genau planbar

sind, wird durch weite Anlieferspan-

nen Rechnung getragen. So gibt es eine

einzelbetriebliche Lieferspanne von 80

bis 130 %, die aber nur dann greift,

wenn für das gesamte Rheinland die

Lieferspanne von 80 bis 20 % unter-

oder überschritten wird. Im Falle einer

sehr guten Ernte erfolgt die Rübenab-

holung für Betriebe mit über 130 % ge-

staffelt, das heißt, alles was über 130 %

am Feldrand liegt, wird in einer sepa-

raten Runde abgeholt, damit vorrangig

die Vertragsrüben rechtzeitig verarbei-

tet werden können. Bei Unterschreiten

der rheinlandweiten Spanne von 90 %

müssen Betriebe, die weniger als 80 %

der vertraglich vereinbarten Menge lie-

fern, für Ersatz sorgen, falls P&L durch

die Unterlieferungen seine abgeschlos-

senen Verträge nicht erfüllen kann.

Bezahlung früher

Für die Rübenbezahlung wurde die

Forderung der Landwirtschaft nach

frühzeitigerer Bezahlung umgesetzt.

So erhalten die Rübenanbauer monat-

liche Ratenzahlungen, die gegenüber

der bisherigen Akontozahlung verbes-

sert wurde. Die Abschlusszahlung, bei

der dann auch die Prämien und die

Weichen gestellt

„Ja, es ist geschafft. Der Rheinische

Rübenbauerverband und Pfeifer &

Langen haben dieWeichen für die Zeit

ab 2017 gestellt. Lange haben wir um

ein Modell gerungen, das für beide

Seiten eine Perspektive für den zu-

künftigen Rübenanbau und die Zu-

ckererzeugung bietet. Wir sind über-

zeugt, auf dieser Basis die vor uns lie-

genden Herausforderungen gemein-

sam bestehen zu können. Das Rhein-

land als ertragsstarke Region mit

wettbewerbsfähigem Rübenanbau und Zuckerfabriken darf

mit Zuversicht in die Zukunft gehen. Es bleibt weiter not-

wendig, intensiv nach intelligenten Lösungen zu suchen, um

die Produktion auf dem Acker und in den Fabriken noch kos-

tengünstiger zu gestalten. Pfeifer & Langen hat in enger Zu-

sammenarbeit mit der Landwirtschaft eine über 145-jährige

Tradition, die wir auch in Zukunft weiterführen werden.“

Dr. Hermann Schmitz

Pfeifer & Langen, Köln

Dr. Hermann

Schmitz