Pflanzenschutz & Düngung 2018/2019

Pflanzenschutz & Düngung 2018/19 INDUSTRIE-NEWS | 51 mente angebaut werden. Das Basis- Element ist vor allem für leichte Bedin- gungen und niedrig gewachsene Kultu- ren in engeren Reihen, wie beispiels- weise Salate und andere Gemüsekultu- ren geeignet. Es ermöglicht einen mi- nimalen Reihenabstand von 15 cm und eine Rahmenhöhe von 50 cm. Das Combi-Element ist massiver und bietet optional neben dem hydrauli- schen Aushub auch die Möglichkeit, die Werkzeuge mit Druck zu beaufschlagen. Ersteres dient vor allem der Nutzung von Section Control, also dem automati- schen Ausheben der Elemente in Feld- keilen am Vorgewende. Doppelbearbei- tung oder fehlende mechanische Un- krautbekämpfung in verwinkelten Schlä- gen kann somit vermieden werden. Das Combi-Element wurde für mittlere bis schwere Bedingungen mit einem mini- malen Reihenabstand von 20 cm und ei- ner Rahmenhöhe von 70 cm entwickelt. Das TRS-Element ist für schwerste Be- dingungen, Reihenweiten von minimal 20 cm und einer Rahmenhöhe von 70 cm geeignet. Bei der Auswahl der Werkzeuge kommt es besonders auf die Bodenbedingun- gen an. Das Prinzip der Bearbeitung liegt im Herausreißen, Abschneiden und Verschütten des Unkrauts. Opti- malerweise erfolgt die erste Bearbei- tung im Keimpflanzenstadium der Un- kräuter, da hier der Bekämpfungser- folg besonders groß ist. Der Eingriff in den Boden sollte möglichst gering sein. Es muss daher so flach wie mög- lich gearbeitet werden (bis 2 cm), um die Keimung weiterer Unkrautsamen zu vermeiden, und das Wurzelwerk der Unkräuter tatsächlich zu zerstören. Gänsefußschare bewegen sich sowohl in Längs- als auch in Querrichtung und sind deshalb besonders für steinige Bedingungen und verdichtete Fahrspu- ren geeignet. Genauer wird es mit ei- nem Schar das im Vibro-Halter ange- bracht ist, der nur ein Ausweichen in Längsrichtung erlaubt. Die präziseste Möglichkeit einer gleichmäßigen fla- chen Bearbeitung sind Schare in ei- nem starren Halter. Es werden sowohl A-förmige Schare, als auch L-förmige Schare angeboten, die besonders nah an der Kulturpflanze arbeiten können, ohne diese zu beschädigen. Unter opti- malen Bedingungen und präzisester Saatgutablage in Längsrichtung kann der Abstand zwischen den L-Scharen, in denen die Kulturpflanze steht, bis zu 6 cm schmal sein. Optional werden neben den Scharen diverse ergänzende Werkzeuge ange- boten, um die Bekämpfung zu optimie- ren. Schutzscheiben vermeiden das Verschütten der Kulturpflanze. Finger- hacken und -Bürsten, sowie Torsions- striegel ermöglichen eine Intra-Row Bearbeitung in absteigender Aggressi- vität gegenüber der Kulturpflanze. Für Dammkulturen können außerdem formende Bleche an der Hacke ange- bracht werden. Des Weiteren gibt es für den konventionellen Anbau die Mög- lichkeit während des Hackens eine Bandspritzung vorzunehmen, sowohl für die Unkrautbekämpfung in der Rei- he, als auch für Fungizid- oder Insekti- zid-Maßnahmen. Hier bietet Steketee außerdem die kulturpflanzenspezifi- sche Applikation IC-Spray an. Dabei er- kennt die Kamera die Kulturpflanze und kann dann je nach Programmierung die Applikation im Pflanzenzwischenraum oder auf der Pflanze selbst einleiten. Der IC-Weeder arbeitet kameragesteuert sowohl Inter- als auch Intra-Row. Zwi- schen den Reihen bekämpfen normale A- Schare das Unkraut, in der Reihe werden pneumatisch sichelförmige Messer in die Pflanzenzwischenräume geführt. Dafür befindet sich ein zapfwellenbetriebener Kompressor auf dem IC-Weeder. Um die Kulturpflanzen exakt detektieren zu kön- nen, sind die Kameras unter einer Haube vom stets wechselnden Umgebungslicht abgeschirmt und der Detektionsbereich wird sowohl bei Tag- als auch bei Nacht- arbeit von LED-Lampen gleichmäßig aus- geleuchtet. Auch hier beträgt das Sicht- feld der Kamera 75 cm, wobei sowohl die Farbe und Größe der Kulturpflanze, als auch die erwartete Pflanzenposition bei der Ermittlung des Pflanzenzwischen- raums herangezogen wird. Je nach Ar- beitsbreite befinden sich also mehrere Kameras unter der Haube des IC- Weeders. Die maximale Arbeitsbreite be- trägt 8 m, die maximale Arbeitsge- schwindigkeit liegt bei 3,5 km/h. Die Technologie in Bereich kamerage- stützter Maschinenführung von Steke- tee, sowie das Konzept der mechani- schen Unkrautbekämpfung an sich, pas- sen optimal zur LEMKEN Crop Care Phi- losophie. In Anbetracht steigender ge- setzlicher Anforderungen im Bereich des Pflanzenschutzes, sowie der sinkenden gesellschaftlichen Akzeptanz, hat sich LEMKEN auf die Fahne geschrieben, den Landwirt sowohl mit innovativer Tech- nik in Hinblick auf Anwender- und Um- weltschutz, als auch in der Entschei- dungsfindung für Applikationsmaßnah- men zu unterstützen. Ziel soll das Ange- bot eines ganzheitlichen Systems von Stoppelbearbeitung bis Ernte sein, wo- bei smarte Technologie seine Entschei- dungen im Bezug auf den integrierten Pflanzenbau „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ unterstützen. Deshalb wer- den über alle Produktgruppen hinweg Synergien zwischen Steketee und LEM- KEN analysiert und vorangetrieben. Lara-Antonia Weiler Business Development Crop Care LEMKEN GmbH & Co. KG Abb. 2: Das Terminal-Interface der IC-Light Kamerasteuerung Abb. 3: (v. l. n. r.) Basic-Element mit L-Schar im Vibro-Halter, Combi-Element mit star- rem A-Schar und Schutzscheiben, TRS-Element mit Gänsefußscharen. Abb. 4: Der IC-Weeder in Salat

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