13.09.2023

Auf zu den Riswicker Weiden!

Foto: Meike Siebel

Am 7. September öffnete der Öko-Betrieb Haus Riswick bei Kleve im Rahmen der BioWochen NRW seine Tore für Besucherinnen und Besucher, die mehr über ökologische Milchviehhaltung und klima­resiliente Weideführung wissen wollten.

Den Öko-Betrieb des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick bei Kleve gibt es seit 1999. Die Milchviehställe wurden im Jahr 2000 bezogen, damals standen 40 Kühe in den Ställen mit einem Leistungsdurchschnitt von 7 500 kg Milch. Heute werden 50 Kühe plus weibliche Nachzucht gehalten. Auf 39 ha Ackerland wird Futterbau betrieben, 39 ha sind Dauergrünland.

„Dauergrünland“ war denn auch das Stichwort, mit dem Anne Verhoeven, die im Öko-Betrieb Haus Riswick den Milchviehstall und die damit zusammenhängenden Versuche verantwortet, den Spaziergang zu den Weideflächen eröffnete. „Wiederkäuer sind die einzigen Nutztiere, die Dauergrünland – das ja nun mal in großen Teilen der Welt die Vegetation bildet – verwerten können, und Milchkühe die Tierart, die aus Gras Milch macht. Vor allem deshalb ist die Kuh kein Klimakiller!“, brach Verhoeven eine Lanze für die Grünlandwirtschaft im Allgemeinen und die Milchviehhaltung im Speziellen. Die Art und Weise, wie man den Kühen das Grünland anbietet, sei sehr wohl beeinflussbar und damit eben auch das Klima. „Nach den beiden extremen Hitzesommern 2018 und 2019, in denen unsere Kurzrasenweide komplett vertrocknet waren, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie sich Weideführung klimaresilienter gestalten lässt. So bin ich auf das holistische Weidesystem gekommen, das vor allem in den dauerhaft trockenheitsgefährdeten Regionen der Erde angewandt wird“, erläuterte Anne Verhoeven.

Über dieses System sei in den letzten Monaten eine Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen entstanden. „Ich stehe im engen Austausch zum Beispiel mit dem NABU und der Biologischen Station. Denn wir alle, Landwirtschaft und Naturschutz, haben das gemeinsame Ziel, unser Klima zu schützen.“

Mehr in LZ 37-2023 ab S. 39