23.05.2023

Die Welt umgarnt die Köln Messe/Deutz

Foto: Annegret Keulen

Von der Modenschau im Strickpulli über den gehäkelten King Charles bis hin zur kompletten Theaterkulisse aus Wolle – all das gab es auf der h+h cologne 2023 Anfang April in Köln. Bei dieser internationalen Fachmesse für Handarbeit und Hobby präsentierten 280 Unternehmen aus 41 Ländern den Fachhändlern aus aller Welt Produkte, Innovationen und Trends rund ums Nähen, Häkeln, Stricken und Sticken. Eine Premiere hatte dort das erste internationale Yarnbombing Festival „Woolinale“. Yarnbomber schaffen Kunstwerke für den öffentlichen Raum. Dazu gehören beispielsweise umhäkelte Pfosten, bestrickte Fassaden oder auch selbst gemachte Figuren an markanten Orten im urbanen Raum. Mal laden die Objekte zum Schmunzeln ein, mal wollen die Kunstschaffenden mit ihren Arbeiten ein politisches Statement abgeben. In zahlreichen Kunstwerken, die in Köln zu sehen waren, hatten sich die Yarnbomber zum Beispiel mit den aktuellen Themen Klimawandel und Krieg auseinandergesetzt.

Slow Fashion und Upcycling im Trend

Rund 1 Mrd. € setzte die Handarbeitsbranche im Jahr 2022 um. Nach einem Boom in den Coronajahren ist der Gesamtmarkt – bestehend aus den Segmenten Strick- und Häkelgarne, Näh- und Strickmaschinen, Stoffe und Kurzwaren – wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückgefallen. Die Kaufzurückhaltung durch inflationsbedingt knappere Budgets mache sich auch im Bereich der Handarbeit bemerkbar, erklärte Heidi Ehlen, Geschäftsführerin des Branchenverbandes Initiative Handarbeit. Hinzu komme, dass die Herstellung von Garnen sehr energieaufwendig sei. Das schlage sich auch in den aktuellen Preisen für Strick- und Häkelgarne nieder. Das Thema Handarbeit habe aber nach wie vor Konjunktur: Nachhaltigkeit, Rückbesinnung auf handwerkliche Techniken, Slow Fashion und Upcycling seien Motive, die weiter an Bedeutung zunähmen.

Wenig deutsche Wolle

Wolle von deutschen Schäfereien käme für die Herstellung von Strick- und Häkelgarnen kaum infrage, erläuterte Angela Probst-Bajak, Pressereferentin der Initiative Handarbeit. Für die Herstellung dieser Produkte seien große einheitliche Wollpartien notwendig, die die Hersteller meist aus Neuseeland und Aus-tralien bezögen.

Annegret Keulen


 

 

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