13.10.2021

Durch Inspiration zur Vision

Foto: Elena Peters

Herbst 2020: Zurück von einer Woche, die ich liebevoll „Inspirationsreise“ genannt habe, in der ich auf mehr als 1 000 km quer durch Deutschland sechs Tage lang versucht habe, meiner Vision des GeHo 2.0 näher zu kommen. Dabei durfte ich andere (Familien-)Betriebe kennenlernen und mich bei Gesprächen mit tollen Menschen von deren Wegen inspirieren lassen.

Meine erste Übernachtungsmöglichkeit ist das liebevoll gestaltete Vier-Sterne-Boutiquehotel mit angrenzendem Restaurant und Café Heimatliebe der Familie Okelmann in Warpe (Niedersachsen). Hier wird Familienbetrieb definitiv großgeschrieben, denn neben den Senioren Helmut und Annegret sind mittlerweile auch die Töchter Maren und Kristin in den Betrieb eingestiegen. Sehr treffend beschreiben sie ihre Hofgeschichte auf ihrer Website wie folgt: „Maren studiert das Hotelfach. Macht Wanderjahre. Kristin lernt im Hotel. Macht Wanderjahre. Beide Schwestern kehren zurück. In die Heimat. Große Liebe zum elterlichen Betrieb. Annegret und Helmut sind glücklich. Kristin ist Gastgeberin. Maren liebt Details. Landhaus aus den 1970er-Jahren wird zur natürlichen Wohlfühloase, flirtet mit nordischer Frische, neuen Sichtweisen und ein ganz klein wenig Nostalgie. Happy End.“

Maren, eine der beiden Töchter, hat mich bei meiner Ankunft dann ganz herzlich empfangen. Schon kurz vor meiner Reise hatte ich über einen der wirklich authentisch gestalteten Social-Media-Kanäle des Hauses Kontakt zu ihr, um einen persönlichen Austausch anzufragen. Schließlich befanden wir uns doch in einer ähnlichen Lebenssituation und da ist ein aktiver Austausch meist mehr wert, als irgendwelche Ratgeber zu lesen. So kam es zu einem sehr interessanten Dialog, der mit einem Satz begann, welcher mir persönlich sehr bekannt vorkam: „Eigentlich wollte ich den Familienbetrieb nie übernehmen.“ Dies ließ mich innerlich doch sehr schmunzeln. Als aber Maren noch draufsetzte, sie sei gelernte Bankkauffrau und froh, dieses Grundlagenwissen nun mit in den Betrieb zu bringen, war ich schon sehr geflasht (zu dt.: überrascht). Konnte es so viel Zufall geben, dass zwei junge Frauen knapp 300 km vonei­­nan­der entfernt lebten und doch fast die gleichen Hintergründe mitbrachten? Eher weniger – wir freuten uns daher umso mehr über die Gemeinsamkeit und kamen während unseres Gesprächs, in dem es unter anderem auch darum ging, dass es Fluch und Segen zugleich sein kann, mit der Familie zusammenzuarbeiten, immer wieder auf diese zurück. Voller Freude darüber verabschiedeten wir uns vorerst und waren uns definitiv einig, in Kontakt bleiben zu wollen.

Wie meine ersten eigenen „Arbeitserfahrungen“ in verschiedenen Coworking-Spaces waren, die ich auf dieser Reise auch angeschaut habe, berichte ich in vier Wochen.

Christina Ingenrieth


 

 

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