16.09.2022

Eis-geflasht

Foto: Elena Peters

Nachdem ich Ihnen in meiner letzten Kolumne den Begriff „Netzwerken“ und Friederike Greilich vorgestellt habe, berichte ich heute davon, welche Rolle sie bei einer ganz tollen Kooperation gespielt hat, die einzig und allein durch das genannt gute Netzwerk entstanden ist, von Herzen kommt und keinerlei Bezahlung unterliegt.

Während eines Videoanrufs, in dem Friederike und ich uns kennenlernten, stellten wir gemeinsam fest, dass es sehr wichtig ist, stets die Augen und Ohren für neue Ideen offen zu halten. Dabei erzählte sie mir Näheres vom elterlichen Hof Schulze-Blasum ihres Bruders und dass es einen jungen Mann in der Nachbarschaft gibt, der mit 14 Jahren sein erstes eigenes Eis hergestellt und verkauft hat und dieses Eis nun durch die Decke gehen würde. Da wurde ich hellhörig – selbst gemachtes Eis? Und das noch von jemandem, der damit seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat? Spannend! Ich wollte schnellstmöglich nicht nur das Eis kennenlernen, sondern auch die Person, Peter Telgmann selbst, der hinter dieser Geschichte steckt. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und die Social-Media-Kanäle durchforstet und ihn unter Eis.Berger gefunden.

Kurzerhand schrieb ich Peter an, stellte mich und den GeHo vor und bat um Auskunft, ob der Kreis Viersen (in dem der GeHo liegt) auch zu einem seiner möglichen Liefergebiete zählen könnte. Schon am gleichen Abend hatte ich folgende Antwort als Sprachnotiz von Peter im Postfach: „Schönen guten Abend Christina, vielen Dank für deine nette Nachricht. Am besten telefonieren wir einfach mal, dann können wir persönlich besprechen, wie wir unser Eis zu euch auf den Hof bekommen …“ Ich war völlig geflasht, dass es so unkompliziert und vor allen Dingen schnell ging. So telefonierten wir ein paar Tage später und waren direkt auf einer Wellenlänge. Peter erzählte mir voller Eifer von seiner Leidenschaft, Eis „ohne Firlefanz und Schnickschnack“ herzustellen und riss mich mit dieser Freude vollkommen mit. Und genau das ist es, was ich im Hofladen nach vorne bringen möchte: Produkte mit Hintergrundgeschichten, bei denen ich als Direktvermarkterin die Erzeuger im besten Fall noch persönlich kenne! Denn nur mit solchen Nischenprodukten, hinter denen der Produzent und auch ich zu 100 % stehen, kann ich mich als Hofladenbesitzerin von den Produktsortimenten der Edekas, Rewes und Aldis der Welt abheben. Da dieser Kontakt im Herbst (2020) entstanden ist, machte eine sofortige Produkt-erweiterung aber wenig Sinn. Deswegen vereinbarten wir, im darauffolgenden Frühjahr (2021) noch einmal Kontakt aufzunehmen und uns auch persönlich kennenzulernen.

Wie die Reise mit Peter, dem GeHo und mir weiterging, erzähle ich gerne in vier Wochen.

Ihre Christina Ingenrieth