
Jahresrückblick I
Wie zuletzt angedeutet, möchte ich gerne dem Jahresende schon etwas vorgreifen, heute mit Ihnen auf das Jahr, insbesondere die Spargelsaison 2022, zurückblicken und Sie dabei mit auf die Achterbahnfahrt nehmen, die wir gefühlstechnisch und wortwörtlich auf dem GeHo unternommen haben.
Wir befinden uns im August 2021, als unser damaliger Mietkoch, mit dem wir vier tolle Spargelsaisons bewältigen durften, uns eröffnete, dass er uns in der kommenden Spargelsaison nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Es startete also die Suche nach einer neuen Köchin oder einem neuen Koch, welche sich, so wie wir feststellen durften, als überaus schwierig gestaltete. Uns war bewusst, dass viele der Gastronomie während der letzten zwei Jahre den Rücken gekehrt hatten und leider auch nicht mehr zurückgekommen sind. Zudem kam erschwerend hinzu, dass wir mit der Saison eine neue Köchin oder einen neuen Koch ausschließlich für April bis Juni gesucht haben. Wer würde dafür schon eine Festanstellung aufgeben? Wohl die wenigsten, sodass sich der Kreis aus einer kleinen Menge von – aktuell sehr stark nachgefragten – Köchinnen und Köchen zusammensetzte.
In dieser kleinen Menge fanden wir aber unsere Mietköchin, mit der wir bis Anfang Mai super zusammengearbeitet haben. Dann kam am Donnerstag vor Muttertag die unschöne Nachricht: Unsere Mietköchin musste ins Krankenhaus und fiel vorerst eine Woche aus. Okay, was hieß das nun für uns? Denn schließlich bieten wir innerhalb der Saison nicht nur von dienstags bis sonntags mittags und abends Spargelessen im Restaurant an, sondern heißen auch viele Busgruppen (in manchen Wochen sogar jeden Tag) mit einer Anzahl von 30 bis 50 Personen auf dem Hof herzlich willkommen. Diese bekommen dann neben einer Hofführung und unserem leckeren Spargelessen auch die Möglichkeit, in unserem Hofladen einzukaufen.
Und denen sollten wir für diese Woche alle absagen? Oh nein, nicht mit uns. In unseren Köpfen überschlugen sich die Gedanken: Wer kennt wen? Wer könnte uns helfen? Wer hat eventuell noch Kapazitäten, uns gegebenenfalls auch nur tageweise zu unterstützen? Auch über Social Media haben wir mithilfe von Anke, unserer Unterstützung für diesen Bereich seit März, eine ganz tolle schnelle Anzeige erstellt. Nach vielen, vielen Telefonaten konnten wir zumindest die Küche an allen Abenden der kommenden Woche, das Donnerstagsabendbuffet, den Sonntagmittag sowie die Busgruppen durch die Hilfe von vier unterschiedlichen Köchinnen und Köchen sicherstellen. Dass es leider nicht bei dieser einen Woche blieb, sondern dass es letztlich sechseinhalb Wochen ohne feste Köchin wurden, da die Mietköchin länger ausfiel, haben wir zu diesem Zeitpunkt (glücklicherweise) nicht geahnt.
Ihre Christina Ingenrieth