
Lernen für das grüne Abitur
Immer mehr Frauen interessieren sich für die Jagd. Laut dem Deutschen Jagdverband ist der Frauenanteil in den Jagdschulen in den letzten zehn Jahren von 20 auf 28 % gestiegen. Die LZ hat mit einer jungen Landwirtin aus Düren gesprochen, die die Jägerprüfung absolvieren möchte.
„Ich bin sehr gerne draußen in der Natur und beschäftige mich gerne mit Tieren“, erzählt Shannon Siffrin. Deshalb ist die Arbeit auf dem „Neuer Hof“ der Familie Bochröder in Düren auch genau das Richtige für die Staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin. Ihr Lebensgefährte Christoph Bochröder leitet den Bio-Betrieb und die 28-Jährige ist dort hauptsächlich für die Milchviehherde verantwortlich. Doch sie hat nicht nur ein Faible für Kühe, sondern auch für Hunde. Vor allem für Beagle und Tiroler Bracken. „Die Tiroler Bracke ist eine sehr tolle Hunderasse und ich wollte gerne einen kleineren Hund haben, der auf den Traktor passt“, schwärmt die Landwirtin. Allerdings sei die Tiroler Bracke ein Jagdhund und ein Jagdschein Voraussetzung für das Halten dieser Rasse. Das hat Shannon Siffrin auf die Idee gebracht, den Jagdschein zu machen, auch wenn sie mittlerweile schon einen türkischen Straßenhund aufgenommen hat. Die junge Landwirtin möchte in der Jagdausbildung auch gerne noch mehr über die Natur lernen. „Viele meinen, dass es bei der Jagd nur um das Schießen geht, aber es ist viel mehr“, macht sie deutlich. Denn Tier- und Pflanzenkunde, Wild- und Naturschutz sowie Jagdrecht gehören ebenfalls zur der anspruchsvollen Ausbildung, die auch das grüne Abitur genannt wird.
Mehr in LZ 31-2022 ab S. 54