
Mehr als die bessere Hälfte
Besser hätte der Termin für die Frühjahrstagung des Rheinischen LandFrauenverbandes (RhLV) nicht gewählt werden können. Er fand am 8. März, dem Weltfrauentag, statt. Und auch das Thema war treffend: „Frauen in der Landwirtschaft – mehr als die bessere Hälfte!“ lautete es. „Frauen in der Landwirtschaft sind wirklich mehr als die bessere Hälfte und dieser Sache wollen wir auf den Grund gehen“, stellte RhLV-Präsidentin Jutta Kuhles bei der Begrüßung im Bildungszentrum Gartenbau in Essen fest.
Die Frühjahrstagung startete dabei mit der politischen Sicht auf Frauen in der Landwirtschaft, genau gesagt, mit dem Blick aus Sicht der Landespolitik. Hans Leser aus dem NRW-Landwirtschaftsministerium machte dabei deutlich, dass die gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter eine zentrale Leitlinie der Landesregierung ist. „Sie ist als Querschnittsthema für alle Politikbereiche gleichermaßen relevant und das gilt vor allen Dingen auch für den landwirtschaftlichen Berufssektor“, betonte der Ministeriumsvertreter. Er wartete dabei mit einem dicken Lob für die Landfrauen auf: „Insbesondere Sie, die Vertreterinnen der Landfrauenverbände, haben hier schon viel erreicht.“ Das Ministerium wolle die Landfrauen bei ihren Aktivitäten weiterhin unterstützen. Die Landesregierung setzt hierbei unter anderem auf die Förderung zur Weiterbildung von Frauen in der Landwirtschaft und in ländlichen Räumen, aber auch auf die Förderung alternativer Einkommensquellen. „Für die Landesregierung ist der bäuerliche Familienbetrieb wichtig und 50 % davon sind nun einmal die Frau“, betonte Leser.
Unbestritten stehe die Landwirtschaft vor enormen Herausforderungen, unter anderem in der Nutztierhaltung, beim klimaangepassten und artenschonenden Landbau sowie der Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik. „Wir arbeiten daran, dass die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen eine Branche mit Zukunft bleibt, in der Männer wie Frauen weiterhin ihren Traumberuf sehen und ihr Einkommen finden“, versprach Leser. Die Landesregierung habe dabei insbesondere die Familienbetriebe und damit auch die Frauen im Blick.
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