Mentale Belastung ist groß
Wetterbedingte Ernteausfälle, Generationenkonflikte sowie Preisschwankungen bei Betriebsmitteln und Agrarprodukten gehen an den Landwirten nicht spurlos vorüber. Damit einhergehende Sorgen, Bedenken und Zukunftsängste sind ständige Begleiter im Landwirtschaftssektor. Das hat eine Umfrage unter 400 Landwirtinnen und Landwirten ergeben, die im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung durchgeführt wurde. Nach Angaben der Hagelversicherung leidet die große Mehrheit der Befragten auch seelisch unter den dauernden Belastungen. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass bei ihnen die psychischen Herausforderungen in den letzten Jahren zugenommen haben. Die größten Sorgen bereiten den Landwirten steigende Abgaben sowie Steuern; das gaben 83 % der Befragten an. Knapp dahinter folgen mit 81 % drohende Preisstürze für landwirtschaftliche Produkte. Zudem sind 80 % aufgrund von Preiseerhöhungen bei Dünger, Energie und anderen Betriebsmitteln besorgt. Auch die zunehmenden Wetterextreme sind dem Versicherungsunternehmen zufolge ein bedeutender Stressfaktor für die Landwirte. Starke Bedenken wegen wetterbedingter Ernteausfälle plagen demnach 77 % der Befragten. Aufgrund der genannten Besorgnis sind laut Umfrage etwa acht von zehn der Teilnehmer von „zumindest teilweisen psychischen Belastungen“ betroffen. Davon gaben 45 % an, durch die Sorge vor Ernteausfällen gestresst zu sein. Weitere 34 % haben Zukunftsängste. Ebenso leidet ein knappes Drittel unter anhaltender Müdigkeit. Auch Schlafstörungen treten bei 25 % als ein Symptom psychischer Belastung auf. Lediglich 17 % gaben an, unter gar keinen Belastungssymptomen zu leiden. Anlässlich der Vorstellung der Umfrageergebnisse forderte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, die Befunde ernst zu nehmen. Neben der Bereitstellung einer flächendeckenden psychosozialen Beratung müssten auch Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel als Prävention von wetterbedingtem Stress getroffen werden.