17.05.2023

Neue Königin für das rheinische Gold

Foto: Dominik Asbach

In zwei Wochen ist es endlich so weit: Beim Start der Frühkartoffelsaison am Pfingstsonntag auf dem Birmeshof in Kempen wird Jule Bonsels ihren ersten Auftritt als Rheinische Kartoffelkönigin 2023/24 haben. Die 22-Jährige wurde vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) und vom Rheinischen LandFrauenverband (RhLV) in das Amt berufen. Ein Jahr lang wird sie nun im Rheinland unterwegs sein und für die Kartoffel werben. Ein bisschen nervös ist die angehende Kartoffelkönigin schon. Aber mit einem privaten Coaching hat sie sich gut auf die vielen Auftritte, Reden und Interviews mit Journalisten vorbereitet.
Kartoffeln werden nie langweilig
Jule stammt aus Niep. Dort bewirtschaftet ihre Familie einen Ackerbaubetrieb. Neben Raps, Weizen, Mais, Zuckerrüben und den schnell wachsenden Paulownia-Bäumen werden auch Industrie- und Speisekartoffeln angebaut. Wobei die Paulownia-Bäume eher das Steckenpferd ihrer älteren Schwester Hanna Bonsels sind, wie Jule verrät. Sie hingegen freut sich auf ihre neue Aufgabe: „Kartoffeln werden nie langweilig“, sagt sie, „sie sind eine anspruchsvolle Kultur, bei der es immer wieder neue Herausforderungen gibt, wie aktuell die Frühjahrsnässe.“ Seit ihrer Kindheit ist sie in die Arbeiten rund um die Kartoffel auf dem Hof eingebunden. „Schon als Kind habe ich Kartoffeln sortiert oder bin auf dem Kartoffelroder mitgefahren“, erzählt sie.
Wenn Jule nicht gerade auf dem elterlichen Betrieb mit anpackt, widmet sie sich ihrem Agrarstudium an der Fachhochschule Soest. Zurzeit steht dort die Bachelorarbeit auf dem Programm. Auch während des Studiums versucht Jule so oft wie möglich auf dem elterlichen Betrieb mitzuhelfen. „Bei schönem Wetter war ich immer auf dem Hof, damit war ich während des Studiums nicht allein. Viele aus dem Rheinland sind immer zu bestimmten Zeiten auf den Hof gefahren. Meine Freunde in Soest haben mich stets unterstützt und in den Vorlesungen mitgeschrieben.“ Eines steht für Jule fest: Sie will den elterlichen Betrieb übernehmen.
Familie ist stolz
In ihrem neuen Amt als Kartoffelkönigin wird Jule tatkräftig von ihren Eltern und ihrer Schwester unterstützt, die natürlich sehr stolz sind. „Mein Vater hat schon viele Freunde und Bekannte zur Frühkartoffel-Eröffnung und zu meinem Amtseintritt eingeladen“, lacht sie. Auch ihre Freunde haben sie von Anfang an unterstützt. „Wenn ich mal Zweifel hatte, ob ich wirklich Kartoffelkönigin werden sollte, haben sie mir immer Mut zugesprochen.“ Wenn Jule nicht gerade mit ihrem Studium oder dem Betrieb beschäftigt ist, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten bei der Jagd oder beim Handball.
Auf die Frage nach ihrer Lieblingskartoffel muss Jule nicht lange überlegen. „Auf jeden Fall Glorietta!“ Diese Entscheidung kann sie auch begründen: „Ich mag die festkochenden Sorten lieber, außerdem eignet sich Glorietta hervorragend für Kartoffelsalat und der darf bei der Arbeit auf dem Feld auf keinen Fall fehlen“, schmunzelt sie.
Auch wenn die Amtszeit sicher viel Zeit in Anspruch nehmen wird, freut sich die neue Kartoffelbotschafterin sehr auf das kommende Jahr. „Ich freue mich auf alle Veranstaltungen, viele interessante Gespräche und ganz neue Eindrücke und Einblicke“, sagt sie. Besonders gespannt ist sie auf die Grüne Woche. „Es macht mir einfach Spaß, die Kartoffel zu vertreten, und ich hoffe, dass ich diese Freude an viele Menschen weitergeben kann.“     Simone Kühnreich


 

 

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