08.02.2023

Özdemir für doppelt so viele Rinder

Foto: imago/Martin Wagner

Bei der Überarbeitung der europäischen Industrieemissionsrichtlinie sind die Positionen von Mitgliedstaaten und EU-Kommission in Teilen noch weit voneinander entfernt. Laut Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird sich Deutschland für eine deutliche Anhebung des Schwellenwerts für die Anzahl von Großvieheinheiten (GVE) in der Rinderhaltung einsetzen. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung sollen Betriebe ab 300 GVE in den Anwendungsbereich der novellierten Richtlinie fallen; der Vorschlag der Kommission sieht dagegen die Grenze schon bei 150 GVE vor. 300 GVE sei passend für Deutschland, weil dann die kleinbäuerliche Landwirtschaft „auf jeden Fall“ außen vor bleibe, so Özdemir.

Grundsätzlich steht der Grünen-Politiker hinter der Ausweitung der Richtlinie. Auch die Aufnahme der Rinderhaltung sei angesichts ihres Beitrags bei den Methan- und Ammoniakemissionen „sachgerecht“. Änderungen an der Richtlinie dürften die in der Tierhaltung dringend erforderlichen Investitionen für einen besseren Umwelt- und Tierschutz nicht erheblich erschweren. Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, bezeichnete Özdemirs Vorschlag als „Schritt in die richtige Richtung“. Allerdings werde es auch mit 300 GVE für manche Betriebe eng. Generell konterkariere die Novelle die tierwohlgerechte Haltung von Milchkühen, denn die für mehr Tierwohl gebauten Außenklimaställe müssten aufwändig umgebaut werden.


 

 

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