
Secondhand liegt im Trend
Für das Gros der mode- und qualitätsbewussten Kundinnen und Kunden war es früher ein No-Go, gebrauchte Kleidung zu tragen – oll, muffig, altmodisch, „habe ich nicht nötig“. Kinderkleidung wechselte noch am ehesten den Besitzer. Heute ist Secondhand gesellschaftsfähig und zudem ein ernst zunehmender Wirtschaftsfaktor in der Modebranche. Die Studie Fashion Trend-Guide 2030 der Unternehmensberatung KPMG dokumentiert, dass ein Drittel der Konsumenten bereits gebrauchte Kleidung kauft, ein weiteres Drittel darüber nachdenkt. Und dieser Trend zieht sich durch alle Einkommensschichten.
Angesichts der massiven Kostensteigerung und Inflation haben immer mehr Menschen weniger Geld zur Verfügung. Sie suchen gezielt nach Gebrauchtem oder nutzen Angebote wie die der Tafel, des Roten Kreuzes oder der Caritas. Gerade Familien müssen strenger kalkulieren und greifen daher gerne auf gute gebrauchte Kleidung, auf Spielzeug, Kinderbetten und so weiter zurück. Caritas-Kaufhäuser wie beispielsweise die in Düsseldorf und Neuss bieten über Kleidung hinaus Möbel und Hausrat wie Geschirr, Gläser und Bettwäsche. Bedürftige mit Nachweis erhalten hier einen großen Teil ihrer Wohnungseinrichtung.
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