
Visionen im Blick
Auf Grundlage meiner Stärken habe ich dann gemeinsam mit Yvonne, die ich nun schon durch das Seminar und einige Telefonate näher kennenlernen durfte, (m)eine Vision für den von mir liebevoll genannten „GeHo“ (für Genholter Hof) entwickelt. Dabei erklärte Yvonne mir zuallererst, was meine Stärken über mich aussagten und welch wichtige Rolle sie auch mit Blick auf eine Selbstständigkeit spielen könnten. Auch wenn es mich bestärkt hat, meine Stärken schwarz auf weiß zu sehen, schwirrten doch viele wirre Gedanken im Zuge einer möglichen Übernahme in meinem Kopf he-rum: Was kann ich mir vorstellen? Wo sehe ich mich persönlich? Was wünsche ich mir? Um diese Gedanken zu ordnen, begannen wir mit (m)einem Visionsplakat. Bei diesem sollte nicht die Selbstständigkeit im Mittelpunkt stehen, sondern vielmehr, wie ich mir MEIN Leben vorstellte. Zur Visualisierung habe ich Bilder und Sprüche aus unterschiedlichsten Zeitungen he-rausgeschnitten, die mir zusagten und mit denen ich mein zukünftiges Ich identifizieren konnte. Beispielsweise haben mich Häuser im Landhausstil besonders verzaubert, da die Mischung aus Moderne und Ländlichem meine Vision stark befeuert hatte. Aber auch eine weiterhin sehr enge Beziehung zu meiner Familie und meinen Freunden, der Aufbau einer eigenen Familie, Zeit für Sport und Gesundheit, aber auch – Achtung, Achtung! – der Bezug zur Landwirtschaft und der Wunsch nach „die eigene Chefin sein“ spiegelten meine Vision GeHo 2.0 wieder. Und da hatte er sich dann doch wider eingeschlichen: der Gedanke der Selbstständigkeit.
Dieses Plakat hat während meines Studiums in Münster direkt neben meinem Bett gehangen. Ziel dabei war es, meine Vision immer direkt bildlich vor Augen zu haben. Ehrlich gesagt, konnte ich jedoch anfangs nicht so recht einschätzen, ob das tägliche Betrachten meiner Vision mich einfach nur noch mehr einschüchterte oder aber ermutigte, diese wunderbare Möglichkeit zu nutzen. Durch Yvonne erhielt ich aber einige Übungen, die mir dabei helfen sollte, besser mit der Unsicherheit und dem Gedankenkarussell zum Thema der Selbstständigkeit umgehen zu können. Wichtig dabei zu verstehen war, dass eine mögliche Übernahme eines solchen Familienunternehmens Chance und Risiko zu- gleich ist. Denn nicht umsonst gibt es den passenden Spruch: „Das Schöne an einer Familie: Man ist nie allein. Das Schlechte an einer Familie: Man ist nie allein.“ Liebe Leser, verstehen Sie mich hier nicht falsch: Ich habe meine Familie sehr lieb, jedoch würde ich zukünftig beispielsweise tagtäglich mit meiner Mutter, welche dann gleichzeitig auch meine Chefin ist, zusammenarbeiten. Und ob das gutgehen konnte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht zu 100 % sagen.
Christina Ingenrieth