09.02.2020

Visionen inklusive

Foto: Andreas Hermes Akademie

Die Hälfte des diesjährigen TOP Kurs-Programms hat Andreas Stöcker hinter sich – und schon jetzt ist er sich sicher: „Hier lernt man fürs Leben.“ Neun Wochen dauert die Fortbildung der Andreas Hermes Akademie für junge Menschen aus der Agrarbranche. Das Programm besteht aus Seminaren, Gesprächsrunden, Reisen und vielem mehr.

Straffes Programm

„Im Prinzip haben wir jeden Tag Programm und dabei wechselnde Themen. Ich habe das Gefühl, man lernt in diesen neun Wochen mehr als je zuvor“, erklärt der 28-jährige Landwirt aus Engelskirchen. Agrarpolitik, Medientraining, Kommunikation oder auch Stil und Etikette gehören dazu. Die Abkürzung TOP steht dabei für Team-Orientierte Persönlichkeitsentwicklung. „Der Zusammenhalt in der Gruppe ist wirklich super“, bestätigt Stöcker. Teambuilding-Übungen in der ersten Woche sorgten dafür, dass sich die Teilnehmer schnell kennenlernten und Grüppchenbildung vermieden wurde. Sie kommen aus ganz Deutschland und von ganz verschiedenen Betrieben. „Durch die ersten Trainings haben wir schnell gelernt, wer in was gut ist, sodass wir uns mittlerweile super ergänzen“, freut sich der junge Agrarbetriebswirt.

Politik hautnah

Das Schulungsprogramm in Königswinter bei Bonn wird von verschiedenen Reisen unterbrochen. So ging es für die Gruppe bereits an den Seddiner See und nach Berlin, zur Internationalen Grünen Woche. „Berlin war eine sehr intensive Zeit mit vielen Eindrücken. Wir konnten mit vielen verschiedenen Politikern sprechen und haben einiges gelernt“, so Stöcker. Besonders positiv sei ihm dabei ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser im Kopf geblieben. Dieser stammt nämlich wie Stöcker aus dem Bergischen, sodass die Gesprächsthemen schnell gefunden waren. „Wir haben beispielsweise über die Düngeverordnung gesprochen und welche Aspekte mich als bergischen Landwirt dabei besorgen. Aber auch über die Artenvielfalt und Sorgen, die Bürger an ihn he­rantragen. Man spürt, dass aus solchen Gesprächen beide Seiten etwas mitnehmen können“, ist sich der Engelskirchener sicher.

Zukunftspläne entwickeln

Weiter gebracht haben Stöcker auch die Seminare zum Thema Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. „Wir haben tolle und erfahrene Trainer, die sich eine Menge einfallen lassen. Wir lernen in den Seminaren vieles, was man sicher auch später noch anwenden wird!“ Die Teilnehmer lernen zum Beispiel, wie sie in Gesprächen richtig auftreten, und üben dies vor der Kamera. „Da muss man auch schon mal seine Komfortzone verlassen“, lacht er. „Die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellen ist zum Beispiel aber auch ein Thema, was man direkt praktisch anwenden kann.“ Stöcker kann sich vorstellen, später selbst ein Ehrenamt zu übernehmen, wenn die Arbeit auf dem Betrieb es zulässt. Doch jetzt kommen auf den jungen Landwirt in den nächsten Wochen erst mal noch Reisen nach Brüssel, Paris, Rom und Marokko zu.

Anfang März geht es für ihn dann mit vielen Eindrücken, Visionen und Ideen im Gepäck wieder nach Hause. Auf dem Milchviehbetrieb im Bergischen halten momentan Stöckers Eltern und Mitarbeiter die Stellung. „Das Programm ist sehr zeitintensiv, sodass man zwischendurch nicht nach Hause kommt. Wir haben das aber ganz gut geregelt, im Winter ist das noch machbar“, schmunzelt er. mk