Woher kommt unser Gemüse?
„Macht ihr euch gerne die Hände dreckig? Wühlt ihr gerne in der Erde? Findet ihr das cool?“ Bei diesen Fragen müssen die Schülerinnen der dritten Klasse der Albert Magnus Grundschule in Eschweiler über Feld in Nörvenich nicht lange überlegen. Ein klares „Ja“ ertönte da auf dem Gemüseacker. Die Schülerinnen und Schüler nehmen an der GemüseAckerdemie teil, einem mehrjährigen Bildungsprogramm des Vereins Acker, das von der Victor Rolff Stiftung mit Sitz im Kreis Düren gefördert wird. In ihrem Schulgarten pflanzen und säen die Kinder über 30 verschiedene Gemüsesorten. Darunter Salat, Bohnen, Möhren, Kohlrabi und Fenchel. Sie wissen genau, woher ihr Gemüse kommt und wie es angebaut wird. Davon konnte sich NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen überzeugen. Sie wurde von den Kindern am Mittwoch vergangener Woche über ihren Schulacker geführt.
In der GemüseAckerdemie säen, pflegen und ernten Schülerinnen und Schüler ihr Gemüse auf dem schuleigenen Acker. „Ziel des mehrjährigen Bildungsprogramms ist es, bei Kindern und Jugendlichen die Wertschätzung für Lebensmittel und gesunde Ernährung zu steigern“, erläuterte Sarah Eisinger, Geschäftsleiterin der Region West des Vereins Acker. Die Umsetzung des Programms ermöglicht die Victor Rolff Stiftung, und zwar im Regierungsbezirk Köln an insgesamt 75 Lernorten. Zusammen mit der Stiftung wurde auch der Bildungsbaustein SchulHof entwickelt. Gegenseitig laden sich Kinder und Landwirte auf ihre Äcker ein, geben Einblicke in ihre Arbeitsweisen, teilen Erfahrungen und nicht zuletzt ihre Ernte. Im Falle der Schüler der Albert Magnus Grundschule ist der „SchulHof“-Tandempartner der Betrieb von Marie-Christin und Wilhelm Püllen. „Wir zeigen den Kindern, wie Ackerbau und Gemüsebau im großen Maßstab funktioniert“, erläutern die beiden.
Dr. Eberhard Peill, Vorstand der Victor Rolff Stiftung, und selbst Landwirt, wünscht sich, dass das Modell SchulHof im Kreis der landwirtschaftlichen Betriebe noch mehr „Schule macht“. „Wichtig ist uns dabei, dass die Kinder selbst daran mitarbeiten, wie gesunde Nahrungsmittel erzeugt werden und dabei die Naturkreisläufe hautnah erleben“, erläuterte Peill.
Ministerin Gorißen zeigte sich begeistert von dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie. „Viele haben völlig falsche Vorstellungen, wie Landwirtschaft funktioniert. Der Landesregierung ist es daher wichtig, den aktiven Dialog zwischen jungen Menschen und Landwirtschaft zu stärken“, betonte Gorißen und wartete mit einem dicken Lob für das Engagement der Victor Rolff Stiftung und des Vereins Acker auf. Bei der GemüseAckerdemie wachse buchstäblich Wissen, meinte die Ministerin.
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