Zuckerrüben Journal 04/2018

LZ 50 · 2018 Zuckerrübenjournal | 21 Z U C K E R T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S | Z u Beginn wurden vor Ort die Aus- wirkungen der fehlenden Nieder- schläge im Extremsommer 2018 ein- drucksvoll dokumentiert. Ein aktueller Proberodungsvergleich zwischen der zweimal beregneten Versuchsfläche und der unberegneten Nachbarfläche gleicher Bodengüte zeigte Ertragsun- terschiede von mehr als 30 t/ha, die nur durch die unterschiedliche Was- serzufuhr begründbar waren. An- schließend ging es in die Versuche, schwerpunktmäßig in die Sortenver- suche. Am Standort Elsdorf führte der RRV unter anderem einen klassischen Sortenversuch durch. Dabei werden alle für den Anbau 2018 zugelassenen Standardsorten, also rizomaniaresis- tente Normalsorten, nematodentole- rante Sorten plus rhizoctoniatolerante beziehungsweise -resistente Sorten auf einem Standort mit und ohne ent- sprechenden Befallsdruck verglichen. Solche Versuche werden alljährlich überall im Bundesgebiet durchge- führt, koordiniert durch das Institut für Zuckerrübenforschung. In einem weiteren Versuch mit Sorten für be- sondere Produktionsrichtungen, insbe- sondere der Biogaserzeugung, wurden beispielhaft einzelne Standardsorten mit Biogasrübensorten aus deutscher und europäischer Herkunft vergli- chen. Bei Biogasrüben steht der Rü- benmasseertrag klar im Vordergrund. Auch wenn spezielle Biogasrübensor- ten allmählich an Leistung zulegen, gilt nach wie vor, dass die besten Zu- ckerrübensorten auch die besten Sor- ten für die Biogassubstraterzeugung darstellen. Den Abschluss schließlich bildete der Fungizidversuch, wo man am Bei- spiel einer blattgesunden und einer eher blattkrankheitsempfindlichen Sorte den Krankheitsverlauf ohne Be- handlung mit dem Verlauf bei Durch- führung unterschiedlicher Fungizid- strategien vergleichen konnte. Rein optisch hoben sich die behandelten Versuchsbesichtigung kurz vor Kampagnebeginn Ende September lud der Rheinische Rübenbauer-Verband (RRV) als Versuchsstelle der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau zur Besichtigung der Feldversuche am Standort Elsdorf-Ohndorf ein. Eine bunte Mischung aus Landwirten, Beratern und Industrievertretern folgte der Einladung und besichtigte die Feldversuche. Eingehend disku- tiert wurden die richtige Fungizid- strategie und das Thema Wirkstoff- wechsel. Fotos: Markus Heimbach Varianten nicht von den unbehandel- ten ab. Vorab wurde den Teilnehmern erläutert, mit welch hohem Aufwand das Blattkrankheitsmonitoring ab Mit- te Juli bis Kampagnebeginn seitens des Pflanzenschutzdienstes der Landwirt- schaftskammer NRW, der Beratung des Hauses Pfeifer & Langen und des RRV durchgeführt wird. Die Untersu- chungsdichte im Anbaugebiet ist so hoch, dass die gewonnenen Daten den Anbauern sehr gute Informationen im Hinblick auf den aktuellen Krankheits- befall und mögliche anstehende Be- handlungsmaßnahmen liefern. Das, so waren sich die Teilnehmer einig, darf jedoch nicht dazu führen, dass man auf eigene Kontrollen in den eigenen Rü- benschlägen verzichtet. Eingehend wurde das Thema der Resistenzbildung von Cercospora ge- genüber speziellen Fungizidwirkstof- fen diskutiert. Im Ergebnis war festzu- halten, dass man strobilurinhaltige Präparate nur einmal und dann bei der Erstbehandlung in zugelassener Auf- wandmenge einsetzen sollte. Sollten Folgebehandlungen notwendig sein, sollte man auf strobilurinfreie Wirk- stoffe wechseln und einen Azolwech- sel durchführen. Überall dort, wo die normalen Präparate nicht mehr ausrei- chend wirken, können zugelassene Kupferpräparate die Wirkung unter- stützen. Natürlich war auch an diesem Tag die schwierige wirtschaftliche Lage im Zuckerrübenanbau ein Thema. Im Zentrum standen aber klar die The- men der Produktionstechnik mit ihrer großen Bedeutung für den Rüben- und Zuckerertrag. Dr. Peter Kasten Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V. Deutliche Unter- schiede im Sor- tenversuch zeig- ten sich bereits im Blattapparat.

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