A k t u e l l e s
P o l i t i k M A r k t B e t r i e B s w i r t s c h A f t A n B A u t e c h n i k
Z u c k e r
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Z U C K E R R Ü B E N
J O U R N A L
LZ 9 · 2012
Um kostengünstige Milchviehrationen zu
erstellen, benötigt man sichere und hoch-
wertige Futtermittelkomponenten. Mit
zunehmenden Anteilen von Press-Schnit-
zeln steigt die Energiekonzentration in
der Gesamtration deutlich an. Durch ihre
Schmackhaftigkeit wird auch von der Ge-
samtmischration mehr gefressen. Somit
wird die Kuh energetisch besser versorgt,
was vor allen das Verdauungs- und Im-
munsystem der Kuh stabilisiert. Weniger
Stoffwechselstörungen bedeuten eine
höhere Milchproduktion beziehungswei-
se bessere Tageszunahmen, eine bessere
Fruchtbarkeit, eine höhere Eutergesund-
heit und weniger Klauenprobleme.
was gibt es neues?
Die Stabilisierung der Press-Schnitzel
durch ein Konservierungsmittel ermög-
licht ein frühzeitiges Öffnen der Miete.
Bei nicht optimalen Bedingungen bei der
Mietenführung und geringemVorschub
bleibt die Anschnittfläche länger stabil.
Das bedeutet weniger Nacherwärmung
der Silage, weniger Abfall und somit we-
niger Probleme in der Fütterung.
Dieser Zusatz wird in den Zuckerfabri-
ken Appeldorn und Euskirchen angeboten
und ist Lkw-weise verfügbar.
Nach wie vor gilt, dass eine sachge-
rechte Silierung von sechs bis acht Wo-
chen Grundvoraussetzung für eine siche-
re und hygienisch einwandfreie Silage ist.
Dazu gehören eine saubere Siloanlage, ei-
ne schnelle Befüllung, Verdichtung und
Abdeckung der Miete mit Unterziehfolie
und UV-beständiger Silofolie sowie ein
Beschweren der Folie.
weitere lagerungsempfehlung:
1. Press-Schnitzel mit anderen, unemp-
findlichen Futtermitteln abdecken, zum
Beispiel mit Rübenkleinteilen. Sie silieren
gut, sind kostengünstig und dichten die
darunter liegende Silage gut ab.
2. Schlauchsilage ist hervorragend zur
ganzjährigen Lagerung von Press-Schnit-
zeln geeignet:
n
wenig Arbeit durch „Full Service“,
n
hohe Verdichtung,
n
hoher Vorschub an der Miete, sprich
kleine Anschnittfläche im Sommer.
fazit
Um in der heutigen Zeit eine kostengüns-
tige und vor allem rindergerechte Futter-
ration zusammenzustellen, müssen her-
vorragende Silagen erzeugt werden. Da
Kühe heute „Hochleistungssportler“ sind,
muss an vielen Schrauben gedreht wer-
den, damit sie diesen Anforderungen ge-
recht werden. Die Futtermittel aus der
Zuckerrübe können dazu beitragen, dass
die Gesunderhaltung der Kühe gewähr-
leistet ist und somit hochwertige Lebens-
mittel produziert werden können.
Die schmackhaften Press-Schnitzel
sind hochverdaulich und somit pansen-
freundlich. Sie sind ein energie- und
strukturreiches Saftfutter, das sich durch
einen niedrigen Phosphorgehalt und ho-
he Rohprotein-Qualität bei geringem Pro-
teingehalt auszeichnet. Angeboten wird
es frei Hof für die Verwendung im eige-
nen Silo, als Schlauchsilage und, jetzt
neu, mit dem Zusatz eines Konservie-
rungsmittels.
kurt hitkamp
Pfeifer & langen
Appeldorn
Ein süßes Geheimnis ist entschlüsselt
Erfolg für die Forscher des Zentrums
für Biotechnologie (CeBiTec) der Uni-
versität Bielefeld und des Max-Planck-
Instituts für molekulare Genetik, Ber-
lin: Sie haben es geschafft, die Ge-
nomsequenz der Zuckerrübe zu ent-
schlüsseln. Im Falle der Zuckerrübe ist
dies besonders interessant, da sie mit
anderen Pflanzen, deren Genome be-
reits entschlüsselt wurden, nur ent-
fernt verwandt ist und deshalb völlig
neue Erkenntnisse zu Pflanzenaufbau
und -funktion zu erwarten sind. Un-
terstützt mit 3 Mio. € Fördergeldern
des Bundesforschungsministeriums
wurde auf der Basis modernster Tech-
niken die Genomsequenz ermittelt,
die etwa einem Drittel der Größe des
menschlichen Genoms entspricht.
„Die Entschlüsselung ermöglicht nun
eine beschleunigte und zielgerichtete
Züchtung leistungsfähiger, robuster
und ertragreicher Zuckerrübensorten“,
sagte Bundesforschungsministerin
Annette Schavan. „Diese sind im Ideal-
fall krankheitsresistent und unemp-
findlich gegenüber Umwelt- und Kli-
maeinflüssen wie Hitze und Trocken-
heit.“
Bundesministerium für Bildung und
forschung
foto: ccvision
Press-schnitzel können sehr gut als schlauchsilage gelagert werden.
foto: Althausen
Press-schnitzel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit in der
rinderfütterung, da sie ein hochverdauliches, pansenfreundli-
ches sowie energie- und strukturreiches saftfuttermittel sind.
höchste Qualitätsansprüche bei der Produktion und die kon-
stante nährstoffzusammensetzung machen Press-schnitzel zu
einem verlässlichen und wertvollen futtermittel.
neues von einem altbewährten
futtermittel