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Zuckerrübenjournal
LZ 51/52 · 2016
| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T
A N B A U
T E C H N I K | Z U C K E R |
nehmen aus meist noch relativ kleinen
Saatgutpartien gezogen wird. Die Leis-
tungsdaten aus der Wertprüfung und
dem LNS stehen bereits ein Jahr nach
der Zulassung als dreijährige Ergebnis-
se für die Beratung des Landwirts zur
Verfügung.
Sortenleistungsvergleiche
Nur die besten Sorten aus dem LNS
haben Marktrelevanz und steigen in
den SV auf. Darin werden die Sorten
so lange getestet, wie sie Bedeutung
am Markt haben. Welche Sorten in
dem Sortenleistungsvergleich getestet
werden, wird im Arbeitskreis Sorten
des Koordinierungsausschusses am In-
stitut für Zuckerrübenforschung (IfZ)
in enger und bewährter Zusammenar-
beit mit den Züchtern entschieden.
Wie schon beim LNS, wird auch für die
weiteren Sortenleistungsvergleiche
Zuckerrüben
sorten – ihre
Leistung liegt im
Verborgenen,
Sortenunter
schiede sind
optisch kaum zu
erkennen.
Foto: IfZ
Für die Praxis sind
verlässliche Bera
tungsaussagen
unerlässlich.
„Erst dreijährige Versuche liefern so präzise
Ergebnisse, dass darauf aufbauend eine zuver
lässige, belastbare und damit verantwortungsvolle
Beratung des Landwirts erfolgen kann.“
Prof. Dr. Bernward Märländer
Sortenberatung:
Präzision zählt
ImMittel liegt der in Deutschland über die letzten Jahre im Feld ge-
wachsene Zuckerertrag bei etwa 13 t pro ha und steigt durch biolo-
gisch-technischen Fortschritt stetig an.
D
er Anstieg beträgt für die jeweils
neu zugelassenen Sorten in der
Wertprüfung des Bundessortenamtes
etwa 0,18 % und für den pro ha tatsäch-
lich erzeugten Zucker (im Silo) 0,14 %
pro Jahr (Grafik 1). Der biologisch-
technische Fortschritt wird etwa zur
Hälfte durch züchterischen Fortschritt,
die andere Hälfte durch Klimawandel
und besseres Anbaumanagement ver-
ursacht.
Integriertes Sortenprüfsystem
Der züchterische Fortschritt erreicht
über neu zugelassene Sorten den An-
bau. Die Zulassung neuer Sorten er-
folgt auf Basis der zweijährigen Wert-
prüfung des Bundessortenamts. Die
Wertprüfung, der Leistungsvergleich
Neuer Sorten (LNS) und die darauf fol-
genden Sortenleistungsvergleiche (SV)
bilden zusammen das integrierte Sor-
tenprüfsystem. Das Sortenprüfsystem
ist bei Zuckerrüben im Vergleich mit
anderen Fruchtarten bundesweit sehr
effizient gestaltet und wird im Folgen-
den im Hinblick auf eine erfolgreiche
Sortenberatung detaillierter erläutert
(Grafik 2).
Wertprüfung und
Leistungsvergleich Neuer Sorten
Die Wertprüfung erfolgt zweijährig.
Wenn die Grundanforderungen zur
Definition einer Sorte, wie Homogeni-
tät, Stabilität und Unterscheidbarkeit,
erfüllt sind, entscheidet der Sorten-
ausschuss des Bundessortenamtes
über den landeskulturellen Wert (sie-
he Kasten Seite 16) jeder Sorte. Ist die-
ser gegeben, wird die Sorte zugelas-
sen. Die Zulassung erfolgt wegen der
späten Ernte bei Zuckerrüben und an-
schließender Analyse der technischen
Qualität erst Anfang Februar des fol-
genden Jahres.
Sämtliche neu zugelassenen Sorten
werden in den LNS eingestellt. Die
Prüfung der neuen Sorten wird an
denselben Standorten und mit densel-
ben Standardsorten wie in der Wert-
prüfung durchgeführt, sodass ein di-
rekter Leistungsvergleich vor und
nach Zulassung möglich ist. Dabei ist
zu beachten, dass das Saatgut für die
Wertprüfung dem Bundessortenamt
vom Züchter zur Verfügung gestellt
wird, das Saatgut für die LNS-Prüfung
aber vom IfZ beim Züchtungsunter-