Zuckerrübenjournal 04/2013 - page 9

LZ 50 · 2013
Zuckerrübenjournal
| 9
| Z U C K E R | T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T
M A R K T
P O L I T I K | A K T U E L L E S |
kurze Wachstumsperiode begrenzen
nicht nur die Rübenerträge, sondern
auch grundsätzlich die Auswahl an-
bauwürdiger Kulturpflanzen. Rüben
könnten unter den gegebenen Bedin-
gungen noch erfolgreich in Finnland
angebaut werden.
Die finnische Zuckerquote liegt bei
81 000 t. Der Verbrauch liege bei
200 000 t. Die Differenz werde durch
den Import von Rohzucker und eine
Raffination im Land aufgefüllt. Mit der
Zuckermarktreform 2006 und der da-
mit einhergehenden Restrukturierung
sei die Anbaufläche von 32 000 ha 2005
auf heute 12 000 ha zurückgegangen.
Die Rübenproduktion sank von 1,2
Mio. t auf rund 500 000 t. Wie auch in
anderen Regionen Europas konzen-
trierte sich der Anbau. Die Zahl der
Rübenanbauer sank von 2 100 auf 750,
aber die durchschnittliche Anbauflä-
che je Betrieb stieg von knapp 12 ha
auf knapp 16 ha. Auch die Erträge stei-
gen in Finnland, allerdings nicht in
dem Maße wie zum Beispiel im Rhein-
land. Heutzutage geht man von Durch-
schnittserträgen in Höhe von 40 t/ha
aus. Die Zuckergehalte liegen im Mit-
tel der Jahre zwischen 16 und 17 %.
Weite Wege, schwere Lkw
Alle finnischen Rüben werden heutzu-
tage in der letzten verbliebenen Zu-
ckerfabrik in Säkylä verarbeitet. Die
Fabrik hat eine Tagesverarbeitung von
7 500 t, die Raffinerie in Kantvik von
650 t Rohrrohzucker. Beide Werke ge-
Termine rund um die Rübe
Termin
Uhrzeit
Ort /Veranstaltung
20. Januar
10.00 Uhr Köln-Auweiler, Landwirtschaftskammer NRW, Gartenstr. 11,
Rheinischer Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Euskirchen
24. Januar
9.00 Uhr Vettweiß, Bürgerbegegnungsstätte, Gereonstr. 14, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband, Pfeifer & Langen Euskirchen
27. Januar
14.00 Uhr Palmersheim, Dorfgemeinschaftshaus, Krebsgasse 38, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband, Pfeifer & Langen Euskirchen
28. Januar
13.30 Uhr Polch, Forum, Vormaystr. 32, Rheinischer Rübenbauer-Verband, Pfeifer &
Langen Euskirchen
29. Januar
10.00 Uhr Baesweiler, Alte Schmiede, Pfeifer & Langen Jülich, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband, Landwirtschaftskammer NRW
31. Januar
13.30 Uhr Heinsberg, Stadthalle, Pfeifer & Langen Jülich, VLF Heinsberg,
Rheinischer Rübenbauer-Verband
3. Februar
13.30 Uhr Geldern-Hartefeld, Alte Schmiede, Pfeifer & Langen Appeldorn,
Rheinischer Rübenbauer-Verband
4. Februar
9.00 Uhr Zuckerfabrik Jülich, Kantine, Pfeifer & Langen Jülich, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband
4. Februar
13.30 Uhr Zuckerfabrik Appeldorn, Kantine, Pfeifer & Langen Appeldorn,
Rheinischer Rübenbauer-Verband
5. Februar
13.30 Uhr Tönisvorst-Vorst, Haus Vorst, Pfeifer & Langen Appeldorn, Rheinischer
Rübenbauer-Verband
6. Februar
13.30 Uhr Korschenbroich-Pesch, Haus Schellen, Pfeifer & Langen Jülich und Appel-
dorn, VLF Neuss-Mönchengladbach, Rheinischer Rübenbauer-Verband
11. Februar 13.30 Uhr Wesel, Niederrheinhalle, Pfeifer & Langen Appeldorn, Rheinischer
Rübenbauer-Verband
12. Februar 13.30 Uhr Rhede-Vardingholt, Stockhorst, Pfeifer & Langen Appeldorn, Rheinischer
Rübenbauer-Verband
13. Februar 13.30 Uhr Ratingen, Scheune Bergermann, Pfeifer & Langen Euskirchen und Appel-
dorn, Rheinischer Rübenbauer-Verband
19. Februar 15.00 Uhr Niederkassel-Ranzel, Hotel zur Krone, Rheinischer Rübenbauer-Verband,
Pfeifer & Langen Euskirchen
In Finnland erfolgt
die Rübenprobe-
nahme mittels
Rüpro.
hören der Sucros Ltd, die wiederum zu
80 % Nordzucker gehört. Regional ist
der Zuckerrübenanbau von großer Be-
deutung und hat teilweise Fruchtfol-
geanteile von bis zu 33 %. Die durch-
schnittliche Transportentfernung be-
trägt 86 km. Die Frachtkosten werden
gemäß Zuckermarktordnung vom
Zuckerunternehmen getragen. Ab ei-
ner Distanz von 150 km zur Fabrik
steigt allerdings der Frachttarif nicht
mehr. Die Ladegewichte der Trans-
portfahrzeuge sind wesentlich libera-
ler geregelt als in Deutschland. Hier
sind zum Teil Gesamtgewichte bis 60 t
zulässig.
Präsident Myllymäki stellte noch ei-
nige Besonderheiten der finnischen
Branchenvereinbarung heraus. So gibt
es Prämien für die einzelbetriebliche
und nationale Quotenerfüllung. Des
Weiteren wird die Mietenabdeckung
gefördert und die Erdabreinigung
durch ein Bonus-Malus-System. Alle
Fördermaßnahmen zusammen addie-
ren sich auf rund 500 €/ha. Für die
Zukunft wolle man weitere Anreize
für den Rübenanbau schaffen, um viel-
leicht auch Neuanbauer für die Pro-
duktion von Zuckerrüben unter den
besonderen Bedingungen Finnlands
zu gewinnen. Finnland bleibe ein
Standort des Zuckerrübenanbaus.
Dr. Peter Kasten
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...24
Powered by FlippingBook