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Zuckerrübenjournal

LZ 29 · 2016

| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T

A N B A U

T E C H N I K | Z U C K E R |

Spitzensorten

nah beieinander

Ab dem Anbaujahr 2017 findet der Rübenanbau unter neuen Rah-

menbedingungen statt. Die Auseinandersetzung mit den eigenen

Produktionskosten und der Effizienz sind für jeden einzelnen Akteur

in der gesamtenWertschöpfungskette Zucker zur Hausaufgabe ge-

worden, so auch beim Saatguteinkauf.

B

ei der Sortenwahl spielen eigene

Erfahrungen eine wichtige Rolle,

die sich aber erst aus einer gewissen

Anbaukontinuität entwickeln lassen.

Von Seiten der Arbeitsgemeinschaft

Zuckerrübenanbau Bonn werden

nachfolgend die aktuellen Ergebnisse

aus den koordinierten Sortenversu-

chen vorgestellt. Alle neu zugelasse-

nen Sorten müssen sich durch mindes-

tens ein weiteres Prüfjahr bewähren,

bevor sie gegebenenfalls für die Be-

stellliste vorgeschlagen werden und

sich für den Anbau empfehlen.

Normalsorten

Bei den Normalsorten gibt es sehr leis-

tungsstarke Sorten, die in weit ge-

streckten Rübenfruchtfolgen ohne

schädigenden Nematoden- und Rhi-

zoctoniabefall ihr Einsatzgebiet haben.

Im Vergleich zum Spezialsortiment

sind hier die Saatgutkosten rund 40 €

je ha günstiger und helfen mit, die Pro-

duktionskosten zu begrenzen.

Qualität und BZE

Das zukünftige Abrechnungssystem

beinhaltet zwar keine aktive Qualitäts-

bezahlung mehr, berücksichtigt aber

nach wie vor den eigenen Ausbeute-

verlust, der zum individuellen Zucker-

gehalt führt. Somit haben die Melasse-

bildner Kalium, Natrium und Stickstoff

nach wie vor eine ökonomische Bedeu-

tung, wenn auch nicht mehr mit so

starken Ausschlägen wie in der Ver-

gangenheit. Folglich bleibt auch der

Bereinigte Zuckergehalt ein wichtiges

Kriterium bei der Sortenwahl. Ertrag-

lich lagen die Spitzensorten im Seg-

ment der Normalsorten eng beieinan-

der. Dadurch kommt bei der Sorten-

wahl dem jeweiligen Saatgutpreis eine

noch größere Bedeutung zu.

In Zukunft wird bei der Rübenanlie-

ferung nicht mehr zwischen geköpften

und entblätterten Rüben unterschie-

den. Es gibt nur noch einen einheitli-

chen, pauschalen Kopfabzug. In der

praktischen Umsetzung werden alle

Landwirte ihre Rüben nur noch ganz

Das Team des

Rübenbauer-

Verbands bei der

Versuchsanlage

mit neuer Technik.

Fotos:

Alfons Lingnau