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Zuckerrübenjournal

LZ 29 · 2016

| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T

A N B A U

T E C H N I K | Z U C K E R |

Holpriger Start ins

Rübenjahr 2016

Graupel- und

Hagelschauer

machten den

jungen Rüben

zunächst zu

schaffen.

gebremst und regional wurden die jun-

gen Pflanzen von einer Eiskruste be-

deckt. Die Sorge um die Überlebens-

chancen dieser vereisten Rübchen war

berechtigt, doch die Pflanzen kamen

mit nur leichten Frostschäden und oh-

ne Neusaaten davon.

Die Praxis diskutierte in diesem Zu-

sammenhang die Frage, ob durch die

Kaltphase eine erhöhte Schossergefahr

ausgelöst wurde. Da der Schossreiz

durch nachfolgende Temperaturen

über 20 °C (Devernalisation) auch wie-

der abgebaut werden kann, blieb die

Antwort darauf zunächst offen. Heute

treten Schosser in einem etwas erhöh-

ten Ausmaß auf.

Herbizideinsatz anspruchsvoll

Die erste Nachauflaufbehandlung (NA)

erfolgte vielfach nach niedrigen Nacht-

temperaturen und bei hohen Tages-

temperaturen. Dies war eine schwieri-

ge Situation, die man beim Herbi-

zideinsatz unbedingt berücksichtigen

musste. Die Praxis reagierte mit ange-

passten Aufwandmengen und im Re-

sultat zeigten sich gute Wirkungen bei

gleichzeitig guter Verträglichkeit. Die

große Herausforderung stand aber

noch bevor. Schnelles Rübenwachstum

bei ständigen Schauern erforderte bei

der 2. NA ebenfalls überlegte Auf-

wandmengen und zeitlich angepass-

tes, manchmal spontanes Handeln. Das

gelang nicht in allen Fällen und rhein-

landweit konnten herbizidgeschädigte

Rüben auf einzelnen Flächen beobach-

tet werden. Ständige und ergiebige Re-

genschauer begleiteten die 3. NA und

zeitliche Verzögerungen waren bei

den Spritzungen an der Tagesordnung.

In Folge standen oftmals weiter entwi-

ckelte Unkräuter auf dem Acker als üb-

lich. Und die Praktiker reagierten

Allgemein empfinden bisher wohl die meisten Rheinländer das Jahr

2016 als ein eher unbeständiges, kaltes, nasses und von ständigen

Wetterkapriolen gezeichnetes Gesamtwerk. Doch wie hat sich diese

Wetterlage auf die „Rübenlandschaft“ ausgewirkt?

B

ei noch sehr niedrigen Temperatu-

ren zwischen 2 und 7 °C wurden

bereits Mitte März die ersten Äcker bei

vertretbaren Bodenbedingungen be-

stellt. Den meisten Praktikern war es

jedoch zu dieser Zeit noch deutlich zu

kalt, sodass bis Ende März in Appel-

dorn und Euskirchen lediglich 2 % und

in der Region Jülich 7 % der Flächen

bestellt waren. Und auch in der Folge-

zeit ging es mit der Aussaat alles ande-

re als zügig weiter. Die Temperaturen

kletterten zwar, doch die unsicheren

Wetterprognosen und Niederschläge

um Ostern verzögerten die weitere

Aussaat, sodass bis zur ersten April-

dekade nur etwa ein Drittel der Flä-

chen im Rheinland gesät waren. Da-

nach ging es aber richtig los und die

Aussaat war zum Ende der zweiten

Aprildekade weitestgehend abge-

schlossen. Damit liegt die Hauptaus-

saatperiode vom Zeitpunkt her gese-

hen etwas hinter den Vorjahren zurück.

Frostgefahr und Wetterkapriolen

Im Entwicklungsstadium des Auflau-

fens bis zum ersten Laubblattstadium

der meisten rheinischen Rüben kam es

mehrfach zu Nachtfrösten mit bis zu

-3 °C und Temperaturstürzen, die Grau-

pel- und Hagelschauer nach sich zogen.

Die Rübenentwicklung wurde deutlich

Besonders am

Niederrhein

regnete es un-

unterbrochen und

die bange Frage

war: Wie lange

halten die Rüben

das aus?