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Zuckerrübenjournal

LZ 29 · 2016

A K T U E L L E S

P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | A N B A U | T E C H N I K | Z U C K E R |

A

m 7. und 8. Juni besuchte der DLG-

Zuckerrübenausschuss das Rhein-

land und die rheinische Zuckerwirt-

schaft. Dieser DLG-Ausschuss setzt

sich zusammen aus praktizierenden

Rübenanbauern sowie Vertretern von

Rübenanbauerverbänden, der

Zuckerindustrie, den Saatzuchtunter-

nehmen und der Wissenschaft. We-

sentliche Aufgaben des Ausschusses

sind die Diskussion über die Relevanz

und Umsetzbarkeit neuer wissen-

schaftlicher Erkenntnisse für bezie-

hungsweise in die landwirtschaftliche

Praxis und das Aufzeigen praxisnahen

Forschungsbedarfs.

Eingangs informierte sich der Aus-

schuss im praktischen Teil der Zusam-

menkunft über eine rheinische Beson-

derheit, den Ackerbau auf Rekultivie-

rungsflächen, in diesem Fall mit Fokus

auf den Zuckerrübenanbau. Hierzu or-

ganisierte die RWE Power AG eine auf

viel Interesse gestoßene Exkursion.

Werner Sihorsch, bei RWE Power unter

anderem zuständig für die Rekultivie-

rung, präsentierte den Gästen die ge-

samte Entstehung der Neulandflächen,

von der Abgrabung bis zur Wiederbe-

wirtschaftung. Anschaulich erläuterte

er die Vorgehensweise, um bei der Re-

kultivierung wieder fruchtbare Acker-

böden herzustellen. Mit Lothar Beuters

stellte ein erfahrener Neulandbewirt-

schafter und Rübenanbauer seine Wirt-

schaftsweise auf Neulandflächen vor.

Der zweite Tag, der eigentliche Sit-

zungstag, fand im Hause des Rheini-

schen Rübenbauer-Verbandes in Bonn

statt und beschäftigte sich schwer-

punktmäßig mit dem sehr zukunftsrele-

vanten Thema Rübenlagerung. Neben

Berichten aus der Region zu Langzeit-

mietenversuchen und dem Frostschutz-

management wurde seitens des Insti-

tuts für Zuckerrübenforschung über

Werner Sihorsch,

RWE, bei der Ar-

beit: Detailliert

erläuterte er den

DLG-Ausschuss-

Mitgliedern die

Vorgehensweise

zur Schaffung

fruchtbarer

Neulandflächen.

„Neulandflächen bedürfen einer intensiven Führung, damit

hohe Erträge erzielt werden können“, so Ackerbauer Lothar

Beuters beim Besuch des DLG-Ausschusses auf seinen rekulti-

vierten Flächen.

Der DLG-Aus-

schuss Zucker-

rüben zu Gast

beim Rheinischen

Rübenbauer-

Verband: Fragen

der Rübenlage-

rung standen im

Mittelpunkt des

Vortragsteils der

Sitzung.

Fotos: Dr. Peter

Kasten (2), RRV

neueste Forschungsergebnisse und For-

schungsvorhaben zur Rübenlagerung

berichtet. Insbesondere die Praktiker

unter den Ausschussmitgliedern disku-

tierten intensiv die Umsetzbarkeit neu-

er Ansätze in die Praxis. Einig war man

sich, dass eine möglichst verlustarme

Rübenlagerung die Wettbewerbsfähig-

keit der heimischen Zuckerwirtschaft

verbessert. Dazu gehören unter ande-

rem eine trockene, verletzungsarme

und frostfreie Rodung, die Mietenabde-

ckung vor Frosteintritt, geeignetes Vlies

sowie eine gute und schlagkräftige Ab-

decktechnik. Inwieweit es Sortenunter-

schiede bei der Lagerungsfähigkeit gibt

und welchen Einfluss Standortunter-

schiede auf die Lagerfähigkeit von Rü-

ben haben, wird derzeit in aktuellen

Forschungsvorhaben untersucht.

Dr. Peter Kasten

Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.

DLG-Zuckerrübenausschuss zu Gast im Rheinland