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A K T U E L L E S
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LZ 29 · 2016
Zuckerrübenjournal
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I
m Rahmen der Generalversamm-
lung der Internationalen Vereini-
gung Europäischer Rübenanbauer
(CIBE) am 19. Mai in Utrecht in den
Niederlanden wurde der Vorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Rübenbauerverbände (ADR) und des
Rheinischen Rübenbauer-Verbandes
(RRV), Bernhard Conzen, einstimmig
für weitere zwei Jahre in seinem Amt
als CIBE-Präsident bestätigt. Stellver-
treter bleibt sein französischer Amts-
kollege Eric Lainé.
Conzen dankte für das Vertrauen.
Er drückte seinen festen Willen aus,
die Geschlossenheit der europäischen
Rübenanbauer zu erhalten, trotz der
sich verändernden Rahmenbedingun-
gen durch das Ende des Zuckerquo-
tensystems und des daraus resultie-
renden wachsenden Wettbewerbs-
drucks auch zwischen den europäi-
schen Rübenbauregionen. Es gelte
auch in Zukunft, gemeinsame Interes-
sen in die zuckerpolitischen Diskussio-
nen einzubringen und bestmöglich
durchzusetzen.
Im Rahmen der Generalversamm-
lung beschäftigte sich die CIBE sowohl
mit Fragen der Zuckerwirtschaftsjahre
2015/16 und 2016/17 als auch mit der
Zeit ab 2017 ohne Zuckerquoten und
Mindestpreis. So wurde von der EU-
Kommission noch einmal mit Nach-
druck der Verzicht auf angebotserhö-
hende Maßnahmen im noch laufenden
Zuckerwirtschaftsjahr 2015/16 gefor-
dert. Es sei nach wie vor ausreichend
Zucker verfügbar. Zudem liege der
Weißzuckerpreis auf einem weiterhin
solch niedrigem Niveau, dass Markt-
eingriffe der EU-Kommission erhebli-
che wirtschaftliche Nachteile für den
derzeit ohnehin belasteten Sektor be-
deuten würden. Für das Zuckerwirt-
schaftsjahr 2016/17, das letzte Jahr un-
Bernhard Conzen als CIBE-Präsident bestätigt
Bernhard Conzen
wurde einstimmig
für weitere zwei
Jahre in seinem
Amt als CIBE-Prä-
sident bestätigt.
Foto: RRV
ter dem Quotenregime, geht die CIBE
wieder von einer leicht steigenden An-
baufläche aus. Nach einer Anbauredu-
zierung um rund 15 % im Zuckerwirt-
schaftsjahr 2015/16 steigt nach aktuel-
len Schätzungen die Anbaufläche
2016/17 um voraussichtlich 9 % auf
knapp 1,5 Mio. ha.
Mit Blick auf die neue Marktord-
nungszeit ab 2017 begrüßten die euro-
päischen Rübenanbauer grundsätzlich
den Vorschlag der EU-Kommission zur
Aufrechterhaltung des kollektiven Ver-
handlungsmandats der Rübenanbau-
erverbände und forderten zur zeitna-
hen Annahme des Vorschlags auf. Die
CIBE betonte noch einmal, dass das
bisherige Verhandlungsmandat der
Anbauerverbände nicht geschwächt
werden dürfe.
Dr. Peter Kasten
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
von etwa 6 Mio. t 2014/15 ist Mexiko
der fünftgrößte Rohrzuckerproduzent
weltweit – hinter Brasilien, Indien,
China und Thailand. Die gesamten Zu-
ckerausfuhren erreichten 2014/15 etwa
1,5 Mio. t.
Die Schlussfolgerungen der US-
amerikanischen Dumping- und Sub-
ventionsuntersuchungen gegen mexi-
kanische Zuckerexporte in die USA
2015 bewiesen, dass Mexiko durch er-
hebliche, staatliche Intervention und
Subventionierung zu einem der welt-
weit größten Zuckerproduzenten und
-exporteur aufgebaut worden ist. Die
mexikanische Regierung, die Zucker-
industrie und die Zuckerrohranbauer
vereinbaren hohe Referenzpreise für
Zucker auf dem Inlandsmarkt. Zusätz-
lich dazu werden zahlreiche indirekte
Subventionen, zum Beispiel günstigere
Zinssätze, Beihilfen zur Reduzierung
der Energiekosten sowie Finanzmittel
aus der Enteignung der Zuckerfabri-
ken, gewährt. Mexiko kann somit Zu-
cker zu einem niedrigeren Preis auf
den Weltmarkt exportieren.
Fazit
Zusammenfassend bleibt festzustellen,
dass die größten Weltzuckererzeuger
und -exporteure direkt oder indirekt
die Erzeugung oder die Ausfuhr von
Zucker subventionieren. Diese Beihil-
fen führen dazu, dass Zucker aus Euro-
pa in keinem fairen Wettbewerb mit
dem anderer Länder steht. Darüber hi-
naus betrachten diese Länder, im Ge-
gensatz zur EU, ihre Zuckerexporte bei
der WTO als nicht subventioniert und
exportieren deshalb Zucker ohne Men-
genbeschränkungen. Die daraus resul-
tierende Wettbewerbsverzerrung kann
nur durch einen ausreichenden Außen-
schutz ausgeglichen werden. Zukünfti-
ge Freihandelsabkommen dürfen des-
halb nicht zu einer weiteren Öffnung
des europäischen Marktes für Zucker
und für stark zuckerhaltige Erzeugnis-
se führen.
Annie Martin
Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ)
EU-Freihandelsabkommen: aktueller Stand