Anbau 2025: Rüben, Kartoffeln und …?
Mit der Getreideernte beginnt für die meisten Betriebe auch direkt die Planung für das Jahr 2025. Dabei dürften auf geeigneten Standorten Zuckerrüben und Kartoffeln für die meisten Betriebe gesetzt sein. Die Frage ist, welche Kulturen derzeit neben den boomenden Hackfrüchten noch interessant sein könnten. Dr. Thomas Böcker, Landwirtschaftskammer NRW, beleuchtet aktuelle Marktaussichten, das betriebliche Anbaurisiko und die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Das vergangene Wirtschaftsjahr 2023/24 ging als das nasseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. In den Jahren zuvor dominierte häufig das Thema Trockenheit die Planungen. Hinzu kommt das Auf und Ab an den Agrarmärkten. Aktuell liegt der Weizenkurs an der Matif zwischen 215 und 230 €/t. Erntebedingt steigt das Angebot derzeit, wobei sich bereits abzeichnet, dass die ersten Ertragsschätzungen vor allem in Europa zu hoch angesetzt waren. Viele Tierhalter kaufen bereits Futtergetreide zu den derzeit günstigen Konditionen zu, um die eigene Produktionslücke zu schließen. Die Preise haben somit wieder etwas zugelegt, befinden sich im Vergleich zu beiden Vorjahren aber auf einem niedrigeren Niveau. Kontrakte für die Ernte 2025 sind bereits verfügbar und liegen zum Beispiel für B-Weizen zwischen 200 und 210 €/t. Die globale Versorgungslage bei Getreide spricht in den kommenden Monaten tendenziell für einen geringeren Angebotsdruck und damit für Aufwärtspotenzial. Günstige Angebote aus dem Schwarzmeerraum sind jedoch nicht zu unterschätzen, wie wir im Vorjahr schmerzlich erfahren mussten.
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