13.11.2024

Ceres Award (Teil 1)

Foto: Elena Peters

Vor genau zwei Wochen habe ich als eine von drei Finalistinnen in der Kategorie „Unternehmerin“ in Berlin bei der Verleihung des Ceres Award gesessen, während die Moderatorin der Veranstaltung folgenden Satz sprach: „Die Gewinnerin der Kategorie Unternehmerin ist …

… Anja Kolbe-Nelde.“

Darüber, wie mein Gefühl in diesem Moment, mehr aber noch, wie meine gesamte Ceres-(Gefühls-)Reise war, möchte ich heute berichten:

Frühjahr 2019: Ich hatte im Internet beim landwirtschaftlichen Fachmagazin agrarheute gelesen, dass ein sogenannter Ceres Award für besondere Leistungen in der Landwirtschaft verliehen wird. Unter sieben verschiedenen Kategorien stach mir die der Unternehmerin ins Auge. Ich machte einen Screenshot und schickte es an meine Schwester mit dem Satz: „In zwei Jahren bin ich so weit.“ Die Reaktion meiner Schwester kam prompt: ein Lachsmiley.

Frühjahr 2022: Anruf von Dagmar Deutsch, Redakteurin bei agrarheute: „Liebe Christina, wir starten nun in die Bewerbungsphase für den Ceres Award und mit deiner Geschichte des GeHos passt du doch recht gut in die Kategorie Unternehmerin. Was meinst du?“ Das tat ich, lehnte aber dennoch dankend ab, da wir schließlich die Hofübergabe noch nicht vollzogen hatten und ich mit Corona und unsicheren Zeiten gerade genug um die Ohren hatte.

Frühjahr 2023: Anruf von Juliane Vaes, damalige dlv-Vizepräsidentin. Sie stellte mir die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, mich beim Ceres Award in der Kategorie Unternehmerin zu bewerben. „Schließlich verkörperst du doch genau diese Position“. Puh, erneute Ansprache und erneuter Zuspruch. Aber immer noch hatte ich den Betrieb nicht übernommen und im Gepäck kaum Ideen, die ich bei einer solchen Bewerbung anbringen wollte. Also lehnte ich auch hier wieder ab.

Frühjahr 2024: Das Telefon und mein Handy schwiegen, aber meine innere Stimme meldete sich zu Wort. „Hey, nun hast du eine Zeit lang den GeHo als Hofnachfolgerin geführt, hast tolle, neue Projekte ans Laufen gebracht, gleichzeitig aber auch viel gelernt. Beides befähigt dich dazu, den Betrieb zukunftsfähig aufzustellen, also: Ja, go for it und versuch es!“ Es fühlte sich in diesem Jahr richtig an und ich schickte die Bewerbung für die Kategorie Unternehmerin des Jahres 2024 an den Verlag nach München. Ganz nach dem Motto der US-amerikanischen Schauspielerin sowie Bühnen- und Drehbuchautorin Ruth Gardon: „Mut ist wie ein Muskel. Wir stärken ihn durch Gebrauch.“

Wie es weiterging, lesen Sie in meiner nächsten Kolumne.

Christina Ingenrieth