Digital unterstützte Rinderhaltung
Können digitale Assistenzsysteme in der Rinderhaltung die Arbeitsbedingungen der Landwirte und das Wohlbefinden der Tiere verbessern? Diesen und mehr Fragen widmete sich das Projekt „CattleHub“, dessen Ziele und Ergebnisse Maria Trilling, Landwirtschaftskammer NRW, zusammenfasst.
Das Projekt „CattleHub“ wurde initiiert, um die Effizienz und das Tierwohl in der Rinderhaltung durch den Einsatz digitaler Assistenzsysteme zu verbessern und weiterzuentwickeln. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Büscher vom Institut für Landtechnik der Universität Bonn wurden im Rahmen des Projekts moderne Technologien zur Unterstützung des Herdenmanagements getestet und evaluiert. Ziel des Projekts war es, die Arbeitsprozesse in der Rinderhaltung zu optimieren und Landwirten fundierte Entscheidungshilfen für die Auswahl passender Assistenzsysteme zu geben.
Zur Ausgangslage
Die Grundlagen des Projekts basieren auf einer ausführlichen Umfrage unter Landwirten zu deren Erwartungen an Assistenzsysteme in der Rinderhaltung. Dabei stellten die Landwirte den Wunsch nach einer deutlichen Verbesserung ihres Arbeitsalltags in den Vordergrund. Neben der physischen Entlastung durch Zeitersparnis und flexiblere Arbeitszeiten äußerten die Landwirte ein starkes Interesse an einer Unterstützung bei entscheidungsintensiven Aufgaben, um Stress zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. „CattleHub“ fokussierte sich daher auf die Optimierung von vier Hauptbereichen des Herdenmanagements: Melken, Fütterung, Fruchtbarkeitsmanagement und Tiergesundheit.
Assistenzsysteme in den Referenzbetrieben
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die Untersuchung zur Wirksamkeit von verschiedenen Assistenzsystemen in landwirtschaftlichen Betrieben, durchgeführt von Martin Wagner vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Wagner untersuchte dabei die Hauptmotive der Landwirte für den Einsatz digitaler Systeme, wie zum Beispiel die Verbesserung der Brunsterkennung, sowie die Effektivität der Systeme zur Überwachung der Bewegungs-, Fress- und Wiederkauaktivitäten der Tiere. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass die befragten Betriebe davon überzeugt waren, die Systeme würden eine spürbare Unterstützung im Betriebsalltag bieten.
Mehr in LZ 46-2024 ab S. 31