27.03.2024

Feldhasenbestand auf Rekordniveau

Foto: imago/imagebroker

Der Bestand an Feldhasen in Deutschland war im Frühjahr 2023 auf einem Rekordniveau. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) am Montag unter Hinweis auf die vorläufigen Ergebnisse aus dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) mitgeteilt. Laut DJV gab es auf den Wiesen und Feldern im Schnitt 19 Feldhasen pro km²; das ist der höchste Wert seit Beginn des bundesweiten Monitorings vor mehr als zwei Jahrzehnten. Im Vergleich zum vorangegangenen Frühjahr sind die Feldhasenbesätze um 3 Tiere pro km² gestiegen.

Die meisten Feldhasen sind im Nordwestdeutschen Tiefland zu finden; dort sind es sogar durchschnittlich 28 Tiere pro km². Deutlich mehr Hasen als im Bundesvergleich werden aus Nordrhein-Westfalen gemeldet, nämlich im Schnitt 30 je km². In Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des dortigen Landesjagdverbandes (LJV) hingegen nur sechs Hasen pro km² gezählt.

Vom Klimawandel profitiert

Wie der DJV erläuterte, zählen die Jägerinnen und Jäger die Feldhasen im Frühjahr und Herbst. Aus der Differenz ergebe sich die Nettozuwachsrate, die als Maß für die Entwicklung der Population in einem Gebiet diene. Bundesweit habe dieser Wert für 2023 bei 15 % gelegen; das seien 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Offenbar haben die Feldhasen vom Klimawandel profitiert. Für den Nachwuchs sei nämlich eine nasskalte Witterung in den ersten zwei Lebenswochen bedrohlich, so der DJV. 2023 sei jedoch Meteorologen zufolge das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 gewesen, mit milden Temperaturen bis in den September, jedoch mit niederschlagsreichen Perioden. Besonders hoch ist laut Jagdverband die Nettozuwachsrate im Süden und Südwesten Deutschlands ausgefallen.

Artenschutz gemeinsam mit Landwirten

Entscheidend für eine Steigerung von Artenvielfalt und Artenschutz sind laut Darstellung des DJV Maßnahmen, von denen Insekten, Feldvögel, Wildtiere und die Landwirtschaft gleichermaßen langfristig profitieren. Eine konkrete Maßnahme könnte beispielsweise der Anbau von Wildpflanzen statt Mais zur Biogaserzeugung sein. Auch mehrjährige Brachen mit heimischen Wildpflanzen, Altgrasstreifen und mehrjährige Blühstreifen seien geeignete Instrumente. Modellprojekte zeigten, dass es verschiedene praxistaugliche Maßnahmen gebe, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen.

AgE