Grassilage 2024: Nasse Bodenverhältnisse waren prägend
In diesem Jahr mussten trockene Erntezeitfenster gut abgepasst werden. Dr. Christian Böttger, Katrin Heimann und Lea Hoffmann, Landwirtschaftskammer NRW, nahmen die Ernte genauer unter die Lupe.
Der Winter 2023/24 war einer der nassesten in Deutschland seit 1881. Der Dezember brachte eine überdurchschnittlich hohe Bodenfeuchte mit. Viele Niederschläge Anfang Januar führten dazu, dass einige landwirtschaftliche Flächen tagelang unter Wasser standen. Mitte Januar gab es dann für einige Tage Dauerfrost mit Schneefall in den Mittelgebirgen. Diese Kältephase dauerte jedoch nur kurz an – ab Ende Januar wurde das Wetter deutlich milder, trocken sowie sonnig und leitete das Frühjahr ein.
Der Februar zeigte sich durchgängig mild. Die Flächen trockneten dennoch nicht ab und weitere Niederschläge bis Ende Februar sorgten dafür, dass ein Ausbringen von Gülle auf den Grünlandflächen nicht möglich war. Gleichzeitig führten die hohen Temperaturen zu einem starken Vegetationswachstum.
Unbeständig bis August
Auch in den Frühlingsmonaten setzte sich die feuchtwarme Witterung fort, unterbrochen von einem Kälteeinbruch in der zweiten Aprilhälfte. Hier war die Wasserbilanz der Böden durchweg positiv – mit dem Nachteil, dass viele Flächen lange Zeit kaum befahrbar waren.
Die unbeständige Witterung setzte sich im Juni und Juli fort, mit regional ergiebigem Dauerregen und Hochwasser. Zur Grünlandernte blieben oft nur kleine Zeitfenster. Erst im letzten Junidrittel gab es eine mehrtägige Trockenphase, die für einen ersten Heuschnitt genutzt werden konnte. Erst im August gab es längere trockene Wetterphasen.
Mehr in LZ 46-2024 ab S. 26