04.07.2024

Hat Liam ADHS?

Foto: imago/YAY Images

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten schaffen Perspektiven für Betroffene

Angelika Berger* geht mit einem mulmigen Gefühl zur Schule. Die Schulleiterin hat sie zu einem Gespräch gebeten. Wahrscheinlich hat Liam*, ihr Junge, wieder etwas angestellt. Schon im Kindergarten gab es immer wieder Klagen und Beschwerden, weil er als zappelig, unruhig und manchmal auch aggressiv auffiel. Seither hat sie ein permanent schlechtes Gewissen, denn alle Welt gibt ihr zu verstehen, dass sie ihr Kind besser erziehen solle. Dabei hat sie schon alles versucht und ist mit ihren Nerven ziemlich am Ende. Und jetzt auch noch Ärger in der Schule …

Sibylle Fink*, die Rektorin, verhält sich jedoch sehr verständnisvoll. Freundlich und humorvoll unterhält sie sich mit der Mutter über ihren „verhaltenskreativen“ Sohn, bis Angelika Berger schließlich ihr ganzes Erziehungsleid mit dem „schwierigen“ Kind auf den Tisch legt. „Sehen Sie“, sagt die Rektorin am Ende, „da haben wir beide ein Problem mit Liam – und seine Klassenlehrerin auch. Er hat große Schwierigkeiten. Könnte es sein, dass er ein ADHS-Kind ist? Bitte lassen Sie das doch einmal medizinisch abklären.“

Angelika Berger hat natürlich schon von ADHS gehört, aber nun informiert sie sich genauer. Auf www.adhs.info, verantwortet vom Universitätsklinikum Köln, findet sie seriöse und ausführliche Informationen. Sie erfährt, dass ADHS als Abkürzung für das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom steht. Wer davon betroffen ist, hat Schwierigkeiten, seine Aufmerksamkeit gezielt auf die Sachverhalte oder Situationen zu richten, auf die er oder sie sich konzentrieren soll. Drei Leitsymptome sind typisch dafür:

* Namen geändert

Mehr in LZ 27-2024 ab S. 58