Lösungsansätze für nächste GAP-Reform?
Der Status quo in der aktuellen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sei keine Option. Diese klare Aussage im Abschlussbericht des Strategischen Dialogs (SD) wird in der Essenz auch von einer Studie für den Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments geteilt. Das Papier mit dem Titel „Die nächste Reform der GAP: Die Variablen der Gleichung“ kritisiert, dass sowohl die wirtschaftlichen wie auch die ökologischen Ziele der aktuellen GAP nicht hinreichend erfüllt werden. Als Lösungsoptionen werden in der Studie fünf Strategien präsentiert, in deren Rahmen die GAP reformiert werden könnte. Die Autoren wollen damit systematisch alternative Perspektiven und Interessen der gesamten Gesellschaft und der Landwirtschaft abbilden. Die ersten beiden Strategien zielen auf die Erhaltung und, wenn möglich, auf die Steigerung der Produktionskapazität der EU-Landwirtschaft. Strategie A hat die Intensivierung und den Fokus auf hohe Exportzahlen zum Ziel. In Strategie B wird dagegen Wert auf Unterstützung für alle Arten von landwirtschaftlichen Betrieben gelegt. Ihnen gegenübergestellt werden drei Strategien mit Ausrichtung auf den Umwelt- und Klimaschutz. Die Strategie C verfolgt das Ziel der effizienten Ressourcennutzung durch Optimierung der derzeitigen Produktionssysteme. Die übrigen beiden aufgestellten Strategien erfordern sehr viel tiefgreifendere Veränderungen. Die Strategien D und E zielen auf Segregation von Naturschutz und Landwirtschaft beziehungsweise auf die Integration von Naturschutz und Landwirtschaft in Verbindung mit mehr Agrarökologie. Unterstrichen wird, dass Kompromisse und entsprechende Gewichtungen zwischen den Strategien möglich seien. Dementsprechend könne die Gleichung für die künftige GAP gelöst werden.
AgE