02.07.2025

Wie schaut’s aus mit der Bewässerung?

Fotos: imago/Daniel Kubirski

Die DLG-Bewässerungstagung lockte im Juni viele Besucher nach Düren. Von der ­Veranstaltung berichtet LZ-Mitarbeiterin Ann-Christin Berchem.

Jacob Jeff Bernhardt vom Thünen-Institut stellte die aktuelle Lage der Bewässerung in Deutschland vor. Er betonte dabei, wie schwierig es sei, an aussagekräftige, aktuelle Daten zu gelangen.

Die Bewässerung ist nicht zuletzt durch das diesjährige trockene Frühjahr in Deutschland ein Thema, das viele Menschen aus der landwirtschaftlichen Branche umtreibt. Dementsprechend gut besucht war die Bewässerungs­tagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Düren. Zu den knapp 80 Teilnehmern zählten Mitarbeiter verschiedener Landwirtschaftskammern, Forschungsanstalten und Hochschulen sowie Industrie und der landwirtschaftlichen Praxis.

Der steigende Bewässerungsbedarf in der Köln-Bonner Bucht, aber auch in ganz Deutschland wurde zu Beginn der Tagung beleuchtet. Simon Keutmann von der Landwirtschaftskammer NRW erläuterte die He­raus­for­de­rungen der Bewässerung im Rheinland. Daneben stellte Jacob Jeff Bernhardt vom Thünen-Institut den Stand der Bewässerung in Deutschland vor.

Lawamad

Die Dürresommer 2018, 2019 und 2020 haben Bernhardt zufolge das Thema Wassermanagement in der Landwirtschaft in den Fokus von Medien und Politik rücken lassen. Der Klimawandel trage ebenfalls dazu bei, wie Bernhardt sagte. Aufgrund des Klimawandels sei in den vergangenen Jahren das Risiko der Ertrags- und Qualitätsminderung gestiegen. Das habe viele Landwirte dazu gebracht, in Bewässerung zu investieren. Bewässerung sorgt dafür, dass Landwirte zu verlässlicheren Marktpartnern für den Handel und die Indus­trie werden, so Bernhardt.

Um einen umfassenden, bundesweiten Überblick im Bereich des Wassermanagements in der Landwirtschaft zu erhalten und da­rauf aufbauend Handlungsempfehlungen zu geben, hat das Thünen-Institut das Verbundprojekt „Landwirtschaftliches Wassermanagement in Deutschland (Lawamad)“ ins Leben gerufen. Daten zur Bewässerung gibt es in Deutschland nur wenige. Für das Projekt greift die Einrichtung auf die statistischen Daten der Landwirtschaftszählungen aus den Jahren 2009 und 2019, der Agrar­strukturerhebungen sowie einen Teil der Umweltstatistik zu, um den aktuellen Status der Bewässerung in Deutschland abzuschätzen. Betrachtet werden dabei die möglichen Bewässerungsflächen, bewässerte Kulturen, Bewässerungstechnik, Wasserquellen sowie die Wassermenge. „Wir können die Daten teilweise bis auf kommunale Ebene differenzieren. Allerdings erst seit dem Jahr 2009. Außerdem sind die Abstände zwischen den landwirtschaftlichen Erhebungen viel zu groß“, kritisierte der Thünen-Mitarbeiter.

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