Zuckerrübenjournal 4/2014 - page 4

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Zuckerrübenjournal
LZ 50 · 2014
A K T U E L L E S
P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | A N B A U | T E C H N I K | Z U C K E R |
Rübenanbau sind für den kommenden
Abschluss deutlich niedrigere Rüben-
preise vorprogrammiert. Freud und
Leid liegen auf den Agrarmärkten oft
nah beieinander.
Ziel: 15 % Anbaueinschränkung
Die deutsche Zuckerwirtschaft hat die
EU-Kommission aufgefordert, alle
Möglichkeiten zu prüfen, um zusätzli-
che Zuckermengen exportieren zu
können. Man wird dabei vom Bundes-
landwirtschaftsministerium unter-
stützt. Das wird uns dennoch nicht von
der Pflicht entbinden, selbst zu einer
sinnvollen Mengensteuerung beizutra-
gen. Der Zuckerbedarf innerhalb der
EU ist begrenzt, das gilt sowohl für
Quoten- als auch für Nichtquoten-
zucker. Bei zudem beschränkten Ex-
portmöglichkeiten bleiben Regionen,
wie dem Rheinland, angesichts großer
Mengen an Überschusszucker nur die
Möglichkeit des Zucker- beziehungs-
weise Rübenvortrags auf das kommen-
de Jahr. Mit Pfeifer & Langen konnte
sich der Rheinische Rübenbauer-Ver-
band Anfang Oktober auf ein gegen-
über der Branchenvereinbarung deut-
lich verbessertes Angebot zum Rüben-
vortrag verständigen. Die je nach Mo-
dell teilweise oder vollständige Befrei-
ung der Anbauerseite von den
Lagerkosten soll helfen, dass der Vor-
trag ausreichend Zuspruch in der Pra-
xis findet. Konsequenterweise muss
dieser dann in eine Anbaureduzierung
2015 münden. Die Zielgröße hierfür
liegt bei 15 %.
Mit hohen Erträgen gegen
Wettbewerbsverzerrungen
Ein wirkliches Ärgernis ist aus unse-
rer Sicht die Tatsache, dass sich mitt-
lerweile zehn EU-Mitgliedstaaten ent-
schieden haben, ihren Rübenanbau
durch gekoppelte Beihilfen zu stüt-
zen. Das konterkariert im Grunde die
gesamte Zuckermarktreform. Ziel der
EU-Kommission war es ja bekanntlich,
den EU-Zuckersektor ab 2017 den
Kräften des Marktes auszusetzen. Die-
se Zielvorgabe gerät zur Farce, wenn
die EU-Kommission nun gleichzeitig
gekoppelte Zahlungen zulässt, welche
die Wettbewerbsverhältnisse inner-
halb der EU nachhaltig verschieben.
Da die GAP-Reform jedoch inzwi-
schen beschlossen ist, besteht hier
kaum noch Aussicht auf eine Ände-
rung, zumindest bis 2020. Wir können
uns dieser Situation daher nur durch
eine noch weiter verbesserte Leis-
tungsfähigkeit stellen, und das sind in
erster Linie hohe Rüben- und Zucker-
erträge. Deshalb sollten wir trotz der
aktuellen Probleme am Zuckermarkt
stolz und froh über unsere hohen Er-
träge sein. Sie sichern auch in unsi-
cheren Zeiten unsere Wettbewerbsfä-
higkeit und sind ein Faustpfand für
die Zukunft.
Bernhard Conzen
Vorsitzender des Rheinischen
Rübenbauer-Verbandes e.V.
Termine rund um die Rübe
23. Januar 10.00 Uhr Köln-Auweiler, Rheinischer Rübenbauer-Verband,
Pfeifer & Langen Euskirchen
27. Januar 9.00 Uhr Vettweiß, Rheinischer Rübenbauer-Verband, Pfeifer &
Langen Euskirchen, Landwirtschaftskammer NRW
28. Januar 14.00 Uhr Palmersheim, Rheinischer Rübenbauer-Verband,
Pfeifer & Langen Euskirchen
3. Februar 9.30 Uhr Rhede-Vardingholt, Stockhorst, Rheinischer
Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Appeldorn
4. Februar 13.30 Uhr Kalkar-Appeldorn, Kantine Zuckerfabrik, Rheinischer
Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Appeldorn
6. Februar 13.30 Uhr Heinsberg, Stadthalle, Rheinischer Rübenbauer-
Verband, Pfeifer & Langen Jülich, VLF Heinsberg
9. Februar 13.00 Uhr Polch, Rheinischer Rübenbauer-Verband,
Pfeifer & Langen Euskirchen, DLR Rheinland-Pfalz
10. Februar 9.00 Uhr Jülich, Kantine Zuckerfabrik, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband, Pfeifer & Langen Jülich
10. Februar 13.30 Uhr Tönisvorst-Vorst, Haus Vorst, Rheinischer Rüben-
bauer-Verband, Pfeifer & Langen Appeldorn
11. Februar 9.30 Uhr Baesweiler, Zur alten Schmiede, Rheinischer
Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Jülich,
Landwirtschaftskammer NRW
18. Februar 13.30 Uhr Korschenbroich-Pesch, Haus Schellen, Rheinischer
Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Jülich und
Appeldorn, VLF Neuss-Mönchengladbach
19. Februar 13.30 Uhr Ratingen, Scheune Bergermann, Rheinischer
Rübenbauer-Verband, Pfeifer & Langen Euskirchen
und Appeldorn
23. Februar 9.30 Uhr Wesel, Niederrheinhalle, Rheinischer Rübenbauer-
Verband, Pfeifer & Langen Appeldorn
25. Februar 15.00 Uhr Niederkassel-Ranzel, Hotel zur Krone,
Rheinischer Rübenbauer-Verband,
Pfeifer & Langen Euskirchen
Die gute Rüben-
ernte führt zu
großen Zucker-
mengen. Ein zu-
sätzlicher Export
aus der EU sollte
deshalb geprüft
werden.
Foto:
Alina Wallenfang
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