17.04.2024

Begeisterung für Jersey-Kühe

Foto: Sabine Aldenhoff

Bereits seit über 30 Jahren melkt Familie Leurs Jerseys. Mit 290 Kühen plus Nachzucht ist der Betrieb einer der größeren im Verband Deutscher Jerseyzüchter (VDJ), der Ende März seine Mitgliederversammlung in Straelen abhielt. Anschließend waren die Berufskollegen aus ganz Deutschland und Dänemark zu Besuch im Stall in Kerken-Winternam.

Arno Leurs war jahrzehntelang im Vorstand aktiv und gab nun mit 66 den Posten des Vorsitzenden in jüngere Hände. Auch in seinem landwirtschaftlichen Unternehmen hat er lange im Voraus die Weichen für die Übergabe an die nächste Generation gestellt. Nachdem Sohn Michael 2013 seine Ausbildung einschließlich Staatlich geprüfter Landwirt abgeschlossen und ein Auslandspraktikum absolviert hatte, wurde eine gemeinsame GbR gegründet. Im Jahr 2017 wurde Michael im Rahmen der vorgezogenen Hofübergabe Eigentümer des Betriebs, die GbR mit Vater Arno besteht aber weiterhin. Unterstützt werden die beiden von zwei Vollzeitkräften, einer Teilzeitkraft und einem Auszubildenden.

Beste Herdenleistung

Innerhalb des VDJ hat der Betrieb in der Größenklasse ab 100 Kühen aktuell die beste Herdenleistung. Das gleitende Mittel liegt bei 7 700 kg Milch pro Kuh und die Abgangsleistung bei 32 000 kg Milch beziehungsweise 3 150 kg Fett/Eiweiß. Die Remontierungsrate beläuft sich zurzeit auf 19 %, besamt werden 70 % mit Weißblauen Belgiern und 30 % mit gesextem Jersey-Sperma. Die rund 60 Kälber bleiben bis zum Alter von sechs Monaten auf dem Betrieb, die Jungviehaufzucht danach ist ausgelagert. Zur Kalbung kommen die Milchkühe dann wieder zurück nach Winternam.

Futterbau und Fütterung

Die Ackerfläche umfasst 50 ha Silomais und 20 ha Grünland, von dem vier Schnitte eingefahren werden. Zugekauft werden rund 10 ha Silomais. Somit liegt die errechnete Futterkonvertierungseffizienz bei rund 36 000 kg ECM Milch/ha. Die Außenwirtschaft ist im Betrieb Leurs an ein Lohnunternehmen ausgelagert.

Nach der letzten Stallerweiterung wurde im März 2023 die Fütterung automatisiert. Der Fütterungsroboter Lely Vector verteilt nun täglich insgesamt 14 t in 16 Gaben. Bei seiner Fahrt über den Futtertisch ermittelt er die Höhe des noch vorhandenen Futters, schiebt an und füttert gegebenenfalls nach. Einmal am Tag wird jeder Futtertisch von Hand sauber gefegt.

Mehr in LZ 16-2024 ab S. 36