Die SPD war an der Reihe
Kreisbauernschaft Aachen sprach mit Bundestagskandidatinnen
In Fortsetzung der Gesprächsreihe mit den Bundestagskandidaten aus der Region führte der Vorstand der Kreisbauernschaft Aachen am 23. Januar in Baesweiler-Oidtweiler ein Gespräch mit Claudia Moll und Ye-One Rhie, den beiden Kandidatinnen der SPD für die bevorstehende Bundestagswahl.
Die gut auf das Gespräch vorbereiteten Kandidatinnen betonten die Notwendigkeit einer starken und zukunftsfähigen deutschen Landwirtschaft und deren Wichtigkeit zur Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln. Aus diesem Grund sei es nicht nachvollziehbar, dass immer wieder Pflanzenschutzmittel nach Auslaufen ihrer Zulassung keine Neuzulassung erhalten würden und somit bestimmte Unkräuter oder Pilzerkrankungen nicht mehr wirksam bekämpft werden könnten.
Unter dem Gesichtspunkt der Stärkung der Landwirtschaft sei es im Übrigen wichtig, die Landwirtschaft auch bei den zur Erreichung eines höheren Tierwohlstandards erforderlich werdenden hohen Investitionskosten durch nachhaltige Förderprogramme zu unterstützen.
Der Umgang mit dem Wolf war ein weiterer Punkt des Austauschs. „Die Landwirte erkennen zwar an, dass die Rückkehr des Wolfs von der Gesellschaft begrüßt wird, jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass die zunehmende Anzahl von Wölfen in den ländlichen Regionen große Probleme verursachen“, betonte Rolf Funken. Der stellvertretende Kreisvorsitzende erläuterte die insbesondere für die Weidetierhalter entstandenen Herausforderungen, ihre Tiere mit Zäunen wirksam vor den Angriffen der Wölfe zu schützen. Dennoch zeige sich, so Funken, dass auch noch so sorgfältig errichtete Zäune keinen absoluten Schutz bieten würden und es Wölfen immer wieder gelinge, in die Zäune einzudringen und dort Weidetiere zu töten. Für die Forderung nach einer Bestandsregulierung des Wolfs und der Möglichkeit der Entnahme von Problemwölfen sagten die beiden Kandidatinnen Unterstützung zu.
Abschließend wurde der Bürokratieabbau als zentrales Thema der Landwirtschaft besprochen. Auch hier waren die Landwirte und die Bundestagskandidatinnen sich einig: Um den Landwirten die tägliche Arbeit zu erleichtern, ist es dringend notwendig, sowohl die Beantragung von Fördergeldern als auch Dokumentationen, zum Beispiel im Bereich der Tierhaltung, der Düngung oder der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deutlich und vor allem auch kurzfristig zu vereinfachen.
Paul-Heinz Müller