02.01.2025

Finanzen? Macht mein Mann – oder?

Foto: imago/Panthermedia

Der Rheinische LandFrauenverband (RhLV) startet in ein neues Themenfeld. Das Leitthema für die Jahre 2025 bis 2027 ist „Freiheiten wahrnehmen“, über die Jahre unterteilt in drei Schwerpunkte: FrauenFinanzen, FrauenParität und FrauenGesundheit. RhLV-Präsidentin Jutta Kuhles und die neue Landesgeschäftsführerin der Landfrauen Anja Hilke geben Einblicke und einen Vorgeschmack auf das, was die Landfrauen im Rheinland erwartet.

LZ | Rheinland: Frau Hilke, Sie sind Referentin Landfrauenarbeit und Weiterbildung bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und seit Anfang November Landesgeschäftsführerin sowohl des Westfälisch-Lippischen LandFrauenverbandes als auch des Rheinischen LandFrauenverbandes. Wie waren die ersten Wochen in der neuen Funktion und wie starten Sie ins neue Jahr?

A. Hilke: Die sind tatsächlich nur so verflogen. Für mich ist es eine zweigeteilte Situation: Zum einen gibt es viel Neues und Dinge, die ich lerne. Zum anderen ist es – gerade im Rheinland – auch ein bisschen wie nach Hause kommen, auch weil ich viele Gesichter und Namen schon kenne. Vor zehn Jahren war ich als Assistentin der Geschäftsführung schon mal für die Rheinischen Landfrauen tätig. Natürlich hat sich da einiges weiterentwickelt, aber eine Basis ist da. Das hilft, wenn man in möglichst kurzer Zeit zwei Landfrauenverbände mit ihren Besonderheiten und Eigenarten kennenlernen will.

J. Kuhles: Wir kennen Anja aus ihrer Assistenzzeit bei Renate Carstens (Landesgeschäftsführerin 1995 bis 2021, Anm. d. Red.) und haben sie als Bildungsreferentin bei der Rheinischen Landjugend erlebt. Wir sind sehr froh, erneut eine engagierte Geschäftsführerin zu haben, die für die Landfrauenarbeit brennt.

A. Hilke: Ein weiterer Vorteil ist, dass ich schon seit drei Jahren bei der Kammer beschäftigt bin, schon ein Netzwerk habe und die Strukturen kenne. Das erleichtert es gerade ganz ungemein! So kann ich mich direkt am Anfang schon auf inhaltliche Dinge konzentrieren.

LZ | Rheinland: Was waren bislang Ihre Aufgaben bei der Kammer?

A. Hilke: Seit August 2021 war ich Referentin in der Berufsbildung für die Hauswirtschaft und die milchwirtschaftlichen Berufe. Da gab es tatsächlich auch immer mal wieder Schnittstellen zu den Landfrauen – bei der Hauswirtschaft waren schon mal Prüferinnen dabei, die ich aus der Landfrauenzeit kannte. Der Berufswettbewerb in den Grünen Berufen war in meiner früheren Stelle eines der Hauptthemen und auch da waren die Landfrauen involviert.

Ich habe die Landfrauen auch aus privatem Interesse immer verfolgt – auf Instagram und auch in der LZ. Irgendwie haben mich die Landfrauenthemen also immer begleitet – natürlich nicht in der Tiefe wie jetzt.

LZ | Rheinland: Zum Jahreswechsel ging es auch in die Phase mit dem neuen ­Jahresthema. Warum sind Jahresthemen insgesamt wichtig in der Landfrauenarbeit?

J. Kuhles: Wir sind 2021 erstmals mit einem dreijährigen Leitthema – Vielgestaltig Nachhaltig – gestartet, das war damals ganz neu für unseren Verband. Die Idee: Wir geben ein Leitthema vor, machen eine Auftaktveranstaltung und sämtliche Orts- und Kreisverbände können, wenn sie möchten, das Thema aufgreifen. Das schafft eine Klammer in der Verbandsarbeit. Eine thematische Klammer hatten wir früher nicht. Und in drei Jahren kann da ganz viel eingebunden werden.

2024 war das Jubiläumsjahr, das alle getragen hat. Und im Herbst 2024 kam das neu gewählte Präsidium zusammen und hat überlegt, welches Thema es ab 2025 sein könnte. „Freiheiten wahrnehmen“ ist ja erst mal schwere Kost, aber es steckt gerade für uns Frauen einfach so unheimlich viel darin! Sich bewusst zu machen, welche Freiheiten und Möglichkeiten wir haben. Dass wir diese nutzen, ist auch eine Verantwortung!

Auftaktveranstaltung

„Dagoberta macht Kasse – oder auch: Geld steht jeder Frau!“ So heißt der kostenlose Online-Vortrag am 8. Januar von 19 bis 21 Uhr, der die Auftaktveranstaltung des RhLV zum Leitthema FrauenFinanzen ist.

Zum Inhalt: Frauen sind anders. Männer sowieso. Das gilt auch in finanziellen Belangen. Warum Frauen in der Regel über weniger Geld als Männer verfügen – und was sie konkret dagegen tun können. In diesem pragmatischen Vortrag geht es um Selbstwert und Würde, also um das Vermögen der eigenen Person. Es geht außerdem um die „weiche“ Basis einer strategischen Geldanlage und auch um ZDF, also Zahlen, Daten, Fakten. Sie bekommen viele konkrete Tipps, damit Sie nicht in typisch weibliche Geldfallen tappen. Dazu jede Menge Motivation, um Ihre ganz persönliche Finanzsituation anzupacken und zu optimieren, nach dem Motto: Ja, ich will, dass auch mir Geld gut steht! Übrigens: Der Vortrag findet auf Deutsch und nicht auf Börsianisch statt. Und trotz der Ernsthaftigkeit des Themas wird es frisch-fröhlich zugehen. Die Referentin Ute Regina Voß ist unabhängige Finanzberaterin und Landfrau aus Schleswig-Holstein.

Weitere Informationen und Anmeldung hier

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