GAP-Vereinfachungen geleakt
Das in Kürze erwartete Vereinfachungspaket zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) könnte unter anderem ein Abschwächen der Standards für den „guten Landwirtschaftlichen und Ökologischen Zustand“ (GLÖZ) zum Inhalt haben. Das geht zumindest aus einem noch unveröffentlichten Anhang für den Entwurf der entsprechenden Verordnung hervor, der dem Pressedienst Agra Europe vorliegt. Offiziell soll das Dokument von der Kommission am 14. Mai präsentiert werden.
Für Dauergrünland (GLÖZ 1) sollen die Mitgliedstaaten laut dem Leak unter anderem die akzeptierte Höchstgrenze für den Rückgang von 5 % auf 7 % anheben dürfen. Bei GLÖZ 2 – also dem Schutz von Mooren und Feuchtgebieten – sollen die EU-Länder den Landwirten, die sich an die gegebenen nationalen Vorschriften halten, eine zusätzliche Vergütung anbieten können.
Da Biobauern viele Regeln der Konditionalitätsanforderungen bereits über das EU-Ökorecht ohnehin einhalten müssen, wären sie „green by definition“ und somit von entsprechenden Nachweisen befreit. Konkret soll es dem Leak zufolge vor allem um die GLÖZ-Standards 1 zum Dauergrünland, sowie GLÖZ 3 – einem Verbot des Stoppelabbrennens – gehen. Eingeschlossen wären auch GLÖZ 4, GLÖZ 5 und GLÖZ 6, also Anforderungen zur Anlage von Pufferstreifen, der Verringerung der Bodenerosion und der Pflicht zur Bodenbedeckung. Darüber hinaus wird in dem noch unveröffentlichten Dokument vorgeschlagen, die Zahl der Vor-Ort-Kontrollen auf höchstens eine pro Jahr zu beschränken.
AgE