Sind späte Pflanztermine eine Alternative?
Witterungsbedingt und je nach Bodenzustand müssen Pflanztermine im Kartoffelanbau oft verschoben werden. Welche Vor- und Nachteile das für sehr frühe bis mittelspäte Sorten bedeuten kann, beschreibt Fabian Napp, Landwirtschaftskammer NRW, anhand von Erfahrungen aus den letzten zwei Jahren.
Die vergangenen zwei Jahre werden den Kartoffelanbauern witterungsbedingt noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen des extrem hohen Krautfäuledrucks über einen langen Zeitraum in der Saison, sondern auch wegen der späten bis sehr späten Legetermine durch Nässe auf nahezu allen Flächen in NRW. Dabei ist der Kartoffelanbau vielfältig und startet in jedem Jahr bei den spezialisierten Betrieben mit der Auspflanzung von vorgekeimten Kartoffeln unter Abdeckung.
Die Spezialisten nutzen mit hohem Aufwand die ersten sich bietenden Auspflanzungstermine im Februar bis Anfang März, um frühestmöglich die Kunden mit frischen, losschaligen Frühkartoffeln aus heimischer Produktion zu versorgen.
Der wesentliche Anteil der Kartoffeln in NRW besteht jedoch aus Speise- und Industriekartoffeln für die Lagerung. Diese werden schwerpunktmäßig im April gepflanzt. Termine Anfang oder Mitte Mai galten bisher als unliebsame Ausnahme. In den Jahren 2023 und 2024 musste aber auch im kompletten Mai, sogar bis in den Juni hinein, gepflanzt werden, da die Böden im April zu nass waren.
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