10.07.2024

Weniger Milch geliefert

Foto: LV Milch NRW

LV Milch NRW lud zur Halbjahrespressekonferenz in Hüls ein

Wie sieht es auf dem Milchmarkt aus? Antworten dazu gab es am Dienstag vergangener Woche bei der Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW (LV Milch NRW), die diesmal auf dem Lefkeshof der Familie Schleupen in Hüls stattfand.Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der LV Milch NRW, erläuterte die Lage auf dem NRW-Milchmarkt: Die Verbraucherpreise für Milch und Milchprodukte seien in den vergangenen Monaten auf einem stabilen Niveau. Die Butterpreise zögen leicht an, im Handel deutlicher als auf der Erzeugerseite. Zahlreiche Anforderungen in Bezug auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft aus Gesellschaft und Politik würden zunehmend auch vom Handel aufgegriffen. Dabei sei es jedoch sehr wichtig, die Basis hierbei mitzunehmen. „Mehrleistungen – sei es im Bereich Tierwohl oder Nachhaltigkeit – funktionieren nur, wenn sie entsprechend honoriert werden“, so Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der LV Milch NRW.

Die Milchanlieferung in NRW ist im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3, % leicht zurückgegangen. Insgesamt ist in Deutschland in diesem Zeitraum die Milchanlieferung ebenfalls leicht rückläufig (−0,5 %), in der EU (+0,2 %) ist im Zeitraum Januar bis April ein leichter Anstieg zu beobachten. Weltweit ist das Milchaufkommen der größten Exportländer im ersten Quartal unterschiedlich. Während Nordamerika ein leichtes Minus von 0,3 % aufweist, ist auf der Südhalbkugel, im wichtigen Milchexportland Neuseeland, ein merklicher Rückgang um 2 % zu beobachten. Gleichzeitig nimmt der Export aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr in vielen Produktgruppen wieder zu, insbesondere bei den Frischprodukten.

Die Milchmenge am Markt ist beständig und in etwa auf Vorjahresniveau. Die Notierungsergebnisse zeigen sich im ersten Quartal 2024 bei Butter und Käse stabil, bei Magermilchpulver eher auf niedrigem Niveau. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den derzeit anziehenden Erzeugerpreisen wider. Trotz anhaltend hoher Verbraucherpreise in den ersten Jahresmonaten ist in allen Produktsegmenten ein leichtes Absatzplus zu beobachten. Einzig bei der Konsummilch ist der Absatz erneut rückläufig, mit −1,3 % jedoch minimal. Die Erzeugerpreise mit 43,12 ct/kg für konventionell erzeugte Milch (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) liegen im ersten Quartal mit einem Minus von 15,7 % deutlich unter dem Vorjahr. Auch wenn im Vergleich zum langfristigen Jahresmittel die Auszahlungspreise immer noch überdurchschnittlich sind, relativiert sich dieses Ergebnis aufgrund der nach wie vor sehr hohen Betriebskosten deutlich (Energie, Dünger, Kraftstoffe etc.). Für die Biomilcherzeugung ist mit einem Auszahlungspreis von im Mittel 53,02 ct/kg die Situation mit 10,1 % unter dem Vorjahr tendenziell ähnlich, jedoch zieht der Biomarkt insgesamt wieder stärker an. LV Milch NRW