Wintergetreide: Nur Qualität bringt ihren Preis
Eine abschlagsfreie Vermarktung der Wintergetreide ist nur möglich, wenn die vom Handel geforderten Qualitäten erreicht werden. Dafür sind die Sorte und der Standort entscheidend. Johannes Roeb, Landwirtschaftskammer NRW, gibt einen Überblick.
Zur Ernte 2024 gelang es den meisten Betrieben problemlos, die Mindestanforderungen des Handels an Kornfeuchte, Fallzahl und Auswuchs zu erfüllen. Zu geringe Hektolitergewichte und zusätzlich zu geringe Proteingehalte bei Konsumgetreide führten allerdings erneut zu deutlichen Abzügen. Durch eine gezielte Sortenwahl und Kulturführung lässt sich die Vermarktungssicherheit beeinflussen.
Mit einem durchschnittlichen Proteingehalt von 10,3 % belegte Nordrhein-Westfalen erneut den letzten Platz bei den Qualitätsanalysen zur Besonderen Ernteermittlung 2024. Anders als bei früheren Ernten waren diese geringen Proteingehalte kaum auf eine Verdünnung aufgrund hoher Erträge, sondern vor allem auf eine witterungsbedingt insgesamt geringe Nährstoffaufnahme und -umsetzung zurückzuführen. Auch in den länderübergreifenden Landessortenversuchen in Nordwestdeutschland lag der durchschnittliche Proteingehalt nur bei 11,0 %, somit deutlich unter den häufig geforderten 12,0 % für eine abschlagsfreie Vermarktung als Brot- und Backweizen.
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