07.05.2025

Wirtschaftliche Normalisierung bei Betriebsergebnissen 2023/24

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Die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Deutschland haben im Wirtschaftsjahr 2023/24 „weiterhin stabile Ergebnisse“ eingefahren. So lautet das Fazit des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zu den Buchführungsergebnissen der Testbetriebe, die am 5. Mai veröffentlicht wurden. Demnach erzielten die Haupterwerbsbetriebe im Schnitt 86 552 € Gewinn und damit 24 % weniger als im Vorjahr. Das Einkommen je Arbeitskraft betrug 49 278 € - ein Rückgang von 19,3 %. Diese Ergebnisse liegen damit aber trotzdem 15 % über dem Fünfjahresdurchschnitt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist laut BMEL vor allem mit den Ausnahmewerten des Wirtschaftsjahrs 2022/23 zu erklären. 

Laut BMEL waren die vergangenen beiden Jahre vor allem durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geprägt. Nach einem herausragenden Vorjahr habe inzwischen wieder eine „erwartbare wirtschaftliche Normalisierung eingesetzt“, heißt es in dem Bericht. Die amtlichen Testbetriebsergebnisse zeichnen ein etwas besseres Bild als die Zahlen des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Dieser hatte in seinem Situationsbericht vom vergangenen Dezember die Gewinne der Haupterwerbsbetriebe im Schnitt lediglich auf 77 500 € beziffert.

Positiv auf den Gewinn ausgewirkt haben sich im vergangenen Wirtschaftsjahr laut BMEL vor allem kräftig angestiegene Erlöse in der Tierproduktion, vor allem der Schweineproduktion. Auch seien die Aufwendungen für Düngemittel und Futtermittel gesunken. Insgesamt konnten diese Effekte andere, negative Entwicklungen allerdings nicht ausgleichen. Demnach verschlechterten vor allem gesunkene Preise für Getreide und Körnermais sowie Milch die Betriebsergebnisse. Auch gestiegene Aufwendungen für Tierzukäufe ließen die Erlöse schrumpfen. Gewinn und Einkommen entwickelten sich je nach Betriebsform teilweise stark unterschiedlich. Laut BMEL kam die Ackerbaubetriebe auf 103 400 € je Haupterwerbsbetrieb. Das entsprach einem Gewinnrückgang von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Bei den spezialisierten Milchviehbetrieben schrumpften die Ergebnisse um ganze 48,5 % auf nun 74 413 €. Grund dafür war laut BMEL der Rückgang des Milchpreises, der im Jahr zuvor auf Höchststände geklettert war. Die sonstigen Futterbaubetriebe mit Schwerpunkt Rindermast und Rinderaufzucht mussten wie schon im Vorjahr erneut Verluste hinnehmen. Der Gewinn je Haupterwerbsbetrieb sank hier um 8,2 % auf 43 521 €. Eine Gewinnsteigerung von 18 % auf 148 224 € konnten entgegen dem allgemeinen Trend die Veredelungsbetriebe verzeichnen.

AgE