EuroTier: Trends in der Schweinehaltung
Worauf sollten Schweinehalter achten, wenn sie in neue Systeme investieren? Was bietet der Markt an Weiterentwicklungen rund um die Stalltechnik? Wilfried Brede, Alsfeld, hat einen Blick auf Neues bei Haltung und Fütterung geworfen und berichtet.
Als Weltleitmesse zeigt die EuroTier Trends zu den aktuellen Fragen der Haltungs- und Fütterungstechnik bei Schweinen. Global steigt die Nachfrage nach Schweinefleisch weiterhin an. Bedingt durch deutliche Rückgänge im Verzehr von Schweinefleisch, aber auch durch gesellschaftliche und politische Veränderungen ergeben sich in Deutschland entgegen der globalen Schweinefleischproduktion andere Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Eine Kostenführerschaft in dem jeweiligen Produktzweig ist dabei die Basis für ein wirtschaftliches Arbeiten.
Digitalisierung in der Produktion
Die von einer Reihe von Ausstellern bereits angebotene Datenvernetzung der verschiedenen im Stall verbauten Techniken wurde weiter vorangetrieben, angefangen bei der Klimasteuerung mit einem Monitoringsystem zur Früherkennung von eventuellen Atemwegserkrankungen über die Fütterungstechnik mit dem Erfassen der Verbrauchsmengen bis hin zu einem optimierten Verkaufsmanagement in Verbindung mit einer Wiegeschleusentechnik oder mit Kamerasystemen.
Von verschiedenen Ausstellern werden Weiterentwicklungen oder zusätzliche Features angeboten, um die Produktionsprozesse abzubilden. Auch das Erfassen des Wasserverbrauchs, die Steuerung der im Auslauf befindlichen Curtain-Systeme, die Nutzung einer Hochdruckkühlung oder die Steuerung von automatisierten Einstreusystemen sind mit diesem Datenverbund möglich. Mithilfe einfach gestalteter Bedienoberflächen in der Landessprache des Mitarbeiters wird die Bedienung intuitiv und benutzerfreundlich und kann die tägliche Arbeit erleichtern.
Problematisch bleibt, aus der Vielzahl der Daten die entscheidenden relevanten Werte für eine optimierte Produktion zu filtern. Hierbei spielen sogenannte Alarmwerte eine wichtige Rolle. Diese müssen betriebsindividuell ermittelt und vorgegeben werden, wobei Kameratechnik und KI vernetzt werden. Schwierigkeiten wirft in diesem Zusammenhang der weitestgehende herstellerspezifische Ansatz bei der Digitalisierung auf. Eine Datenvernetzung über bereits bekannte herstellerübergreifende Lösungen wird eine zentrale Aufgabe in der Zukunft sein, um die Vorteile der Digitalisierung zu beschleunigen.
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