08.01.2025

Mehr Wolfsrisse in NRW

Foto: imago/Martin Wagner

Neues Territorium „Rureifel“ bestätigt

Im vergangenen Jahr gab es in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr Wolfsrisse als in den Vorjahren. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wurden 2024 insgesamt 156 Nutztierrisse mit dem Verdacht auf den Wolf als Verursacher gemeldet. Davon seien 75 Nutztierfälle nachweislich auf den Wolf zurückgegangen. Dabei seien 304 Nutztiere zu Schaden gekommen, davon wurden 146 Tiere getötet oder so schwer verletzt, dass sie später verendeten oder euthanasiert wurden. Bei einem Übergriff kam es zu 45 Verlammungen, die ebenfalls mitgezählt wurden. Auch verschwundene Tiere seien in dieser Anzahl enthalten. Die übrigen 158 Nutztiere seien verletzt worden, konnten aber überleben. In 51 gemeldeten potenziellen Nutztierfällen mit Wolfsverdacht handelte es sich laut LANUV um Falschmeldungen. In 20 gemeldeten Fällen war eine Bewertung nicht möglich. Zehn Fälle seien momentan in Bearbeitung.

In der vergangenen Woche bestätigte das LANUV außerdem das neue Wolfsterritorium „Rureifel“ im Kreis Düren und in der Städteregion Aachen. Nach ­Angaben des Landesamtes konnte das Wolfsweibchen mit der Kennung GW4074f anhand genetischer Nachweise von ihrem Erstnachweis in NRW am 31. März 2024 bis zum 2. November 2024 im Bereich zwischen Hürtgenwald und Simmerath bestätigt werden. Die Wölfin hat nachweislich unter anderem im Juli 2024 ein Rind in Hürtgenwald gerissen. Laut den bundesweit geltenden Monitoringstandards sei ein Wolfsindividuum als territorial zu werten, wenn es sich für mindestens sechs Monate in einem Gebiet genetisch nachweisen lässt. Das Weibchen stamme aus dem Rudel „Hohes Venn“ in Belgien und wurde dort vermutlich im Jahr 2023 geboren.

kj