LZ 9 · 2017
Zuckerrübenjournal
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A N B A U
B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
D
ie doch zahlreichen Frosttage im
Januar haben nicht nur für eine
gute Frostgare gesorgt, sondern auch
die meisten Zwischenfrüchte werden
wohl weitestgehend abgestorben sein.
Somit sollte auch das Risiko des Ret-
tichaustriebs kleiner sein als in den
vergangenen Jahren. Der Auflauf der
Zwischenfrüchte im Herbst war aller-
dings sehr lückig und verzettelt, wes-
halb sich hier und da doch eine Un-
krautgesellschaft entwickeln konnte,
gleiches gilt für frühe Herbstfurchen.
Auf Mulchsaatflächen wie auch auf
Herbstfurchen ist darauf zu achten,
dass die überjährigen Unkräuter, wie
Kamille, Klette oder Ackerstiefmütter-
chen, beseitigt werden. In solchen Fäl-
len ist eine Glyphosatanwendung
zweckmäßig.
Eine Alternative für den Vorauflauf
Die klassische Vorauflaufbehandlung
ist in den letzten Jahren in der Bedeu-
tung weiter zurückgegangen. Dies liegt
sicherlich nicht nur an der Tatsache,
dass sich die meisten Unkrautgesell-
schaften auch über Nachauflaufbe-
handlungen gut bekämpfen lassen,
sondern auch daran, dass es keine Al-
ternative zum Chloridazon mehr gab.
Dies ändert sich ab 2017. Das im Nach-
auflauf bewährte Produkt Goltix Titan
mit den Wirkstoffen Metamitron und
Quinmerac hat nun auch seine Zulas-
Aktuelles zum
Herbizideinsatz
Eigentlich müsste man sagen: „Altbewährtes zum Herbizideinsatz“,
denn wirklich viel Aktuelles oder Neues gibt es bei den Herbiziden
im Zuckerrübenanbau nicht. Dennoch lohnt es sich in jedem Jahr,
die Herbizidstrategie zu durchdenken: zum einen aufgrund der Er-
fahrungen der letzten Jahre, zum anderen aufgrund der aktuellen
Situation auf dem Acker.
sung für den Vorauflauf (maximal 3 l/
ha). Das ist insbesondere dort interes-
sant, wo Problemunkräuter, wie
Hundspetersilie und Wilde Möhre, zu
Hause sind und der Einsatz von Chlo-
ridazon aufgrund von Anwendungsbe-
stimmungen (Böden der Kategorie S,
IS, sU, ssL, IU und Wasserschutzgebie-
te) verboten ist.
Zu beachten ist aber die maximale
Obergrenze von 250 g Quinmerac pro
ha und Jahr (Auflage NG 343). Quinme-
rac ist sowohl im Goltix Titan als auch
im Rebell Ultra vorhanden und muss
somit bei der Spritzfolge berücksich-
tigt werden.
Generell bleibt die Vorauflauf-
behandlung aber die Ausnahme, der
Schwerpunkt liegt in der Nach-
auflaufbehandlung der
Unkräuter im Keim-
blattstadium.
Im Nachauflauf
keine
Kompromisse
Bis zum Reihen-
schluss ist die Rübe
die Pflanze mit der ge-
ringsten Konkurrenz-
kraft auf dem Acker, deshalb
gilt es, sie in dieser Phase besonders
zu unterstützen. Dies erreicht man
zum einen durch gute, gleichmäßige
Bestände, zum anderen aber eben da-
durch, dass man die Konkurrenten um
Herbizidstress –
ein häufiges
Symptom 2016.
Foto: agrar-press