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Zuckerrübenjournal
LZ 10 · 2015
| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T
A N B A U
T E C H N I K | Z U C K E R |
wenigen Tagen. Der Startschuss ist ei-
ne erfolgreiche Spatenprobe auf den
betreffenden Schlag und nicht der Ter-
min, an dem die ersten Berufskollegen
mit dem Grubber oder anderen Gerä-
ten im Feld auftauchen. Wenn andere
etwas falsch machen, dann muss man
es nicht unbedingt nachmachen. Je
nach Boden, regional unterschiedli-
chen Niederschlägen und Bestellver-
fahren wird der optimale Zeitpunkt
auf dem zur Aussaat anstehenden
Schlag zu unterschiedlichen Terminen
erreicht.
Der Boden muss auf Spatentiefe
ausreichend trocken sein und darf
nicht schmieren. Ab da geht es dann
wirklich schnell. Bei der Saatbettberei-
tung gibt es ein Ziel, aber keinen Stan-
dardweg. Ziel ist die gleichmäßige
Saatgutablage mit Anschluss an Kapil-
larwasser nach unten. Nach oben gilt
es, Verschlämmungen oder Krusten zu
vermeiden und die schnelle Erwär-
mung zu fördern.
Wenn möglich, sollte der Boden bei
der Saatbettbereitung nicht tiefer ange-
packt werden als notwendig. Wird
doch zur besseren Erwärmung und Ab-
trocknung in einem ersten Arbeitsgang
tiefer gelockert, muss in den folgenden
Arbeitsgängen ausreichend rückverfes-
tigt werden. Wird der Boden im Saat-
horizont durch eine zu intensive Bo-
denbearbeitung zu fein und drohen
Niederschläge, bevor der Boden richtig
„grau wird“, steigt die Verschläm-
mungsgefahr. Es bleibt für 2015 mit ei-
ner derzeit angespannten Gefügesitua-
tion abzuwarten, wie die Böden bei der
Saatbettbereitung krümeln werden.
Wird die Saatbettbereitung eine Zer-
trümmerungsschlacht, sind Verschläm-
mungen bei Starkregen unmittelbar
nach der Saat vorprogrammiert. Säen
Sie daher nie in kritische Witterungs-
phasen hinein. Nach der Saat muss der
Oberboden richtig abtrocknen.
Wird 2015 ein Mäuse-
und Schneckenjahr?
Die Feldwaldmaus und Schnecken be-
drohen ab der Saat die Entwicklung
guter Rübenbestände. Zurzeit spricht
einiges für einen hohen Befallsdruck
bei beiden Schädlingen. Lassen Sie
sich hier nicht überraschen und kon-
trollieren Sie schon jetzt auf den Be-
satz. Spätestens ab der Saat müssen Sie
geeignete Gegenmaßnahmen einlei-
ten. Bei der Feldwaldmaus kann die et-
was tiefere Ablage kleine Vorteile brin-
gen. Andererseits reduziert eine kurze
Keimphase die Risiken. Da eine direkte
Bekämpfung nicht zulässig ist, bleibt
die Ablenkungsfütterung mit Sonnen-
blumenkernen und Getreidekörnern
als einzig zulässige Maßnahme. Beson-
ders gefährlich ist die Zuwanderung
aus Böschungen und Graswegen. Da-
her sollte hier bevorzugt beigefüttert
werden.
Die feuchten Bedingungen lassen
ebenfalls größere Schneckenprobleme
erwarten. Lassen Sie sich auch hier
nicht böse überraschen und kontrollie-
ren Sie schon vor der Saat an Rändern
zu Graswegen oder neben anderen ge-
fährdeten Kulturen, zum Beispiel Raps
oder Erdbeeren, mit Schneckenfolien,
Jutesäcken oder durch Testflächen mit
Schneckenkorn den Befall.
Heinrich Brockerhoff
Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen, Kreisstelle
Aachen, Düren Euskirchen
können durch den Keimtest-Service
des LIZ minimiert werden. Auch hier-
zu finden Sie auf der Internetseite
weitere Informatio-
nen und entsprechende Adressen.
Noch verwendbare Restmengen aus
dem Vorjahr sollten dann in möglichst
geringen Anteilen dem neuen Saatgut
untergemischt werden.
Im Frühjahr geht dann
alles ganz schnell
Die Rübensaat ist heute aufgrund der
hohen Schlagkraft bei guten Witte-
rungsbedingungen eine Aktion von
LIZ-Seite wird smart
Mit LIZmobil sind die neuesten Rübeninformationen jetzt
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tomatisch die neue, mobile LIZ-Version angeboten.
Dr. Inge Wolf
LIZ-Koordinationsstelle Elsdorf
Hat die Spaten-
probe gezeigt,
dass der Boden
trocken genug ist,
kann es mit der
Saat losgehen.
Fotos:
Twan Wiermans
