LZ 19 · 2016
Zuckerrübenjournal
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A N B A U
B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
Zusammenarbeit zwischen dem Julius
Kühn-Institut und dem Landwirtschaft-
lichen Informationsdienst Zuckerrübe
(LIZ) durchgeführt. Gewählt wurde ein
Standort auf einem Praxisbetrieb in
Wissersheim bei Nörvenich mit hoher
Bodenzahl (90 BP) und einer guten
Wasserversorgung. Die Flächen stan-
den in dreijähriger Fruchtfolge mit
Winterweizen, Wintergerste und Zu-
ckerrüben. Dieser typische Standort für
die Region um die Zuckerfabrik Euskir-
chen wies im Vergleich zum Oberbo-
den eine höhere Populationsdichte von
H. schachtii im Unterboden auf.
Durch den gezielten Einsatz von Öl-
rettich mit und ohne Resistenz gegen
den Nematoden konnten die Pi-Werte
vor Zuckerrüben in jedem Jahr so ein-
gestellt werden, dass Befalls-/Verlust-
relationen für eine Normalsorte ohne
Nematodentoleranz in Bezug auf Ober-
und Unterboden unabhängig von-
einander berechnet werden konnten.
Zwischen 2013 und 2015 wurden für
die Versuche insgesamt über 1 000 Bo-
denproben vor (Pi) und nach Endpopu-
lation (Pf) dem Anbau der Zuckerrü-
bensorte aus 900 Bohreinstichen/Jahr
im Ober- und Unterboden untersucht.
Der Untersuchungszeitraum konnte
sehr unterschiedliche Witterungsbe-
dingungen abdecken. Während 2013
und 2015 mit je 545 mm und 598 mm
Grafik 1: Populationsdichten von Rübenzystennematoden in
Ober- und Unterboden vor dem Anbau von Zuckerrüben auf
32 Standorten in verschiedenen Anbauregionen in Deutschland
Die Verteilung
der Nematoden
wurde über
900 Bodenproben
im Ober- und
Unterboden
untersucht.
Grafik 2: Einfluss der Populationshöhe von Rübenzystennematoden
im Oberboden auf den bereinigten Zuckerertrag (BZE) einer
Normalsorte 2013 bis 2015
Signifikante Unterschiede im Zuckerertrag innerhalb aller Befallsklassen sind als * markiert
Jahresniederschlagsmenge eher tro-
ckener Anbaujahre darstellten, führten
die hohen und günstig verteilten Nie-
derschlagsmengen 2014 mit 704 mm zu
vergleichsweise hohen bereinigten Zu-
ckererträgen.
Was zeigen die Versuche?
In keinem der drei Anbaujahre wurde
ein Einfluss von Rübenzystennemato-
den im Unterboden auf den bereinig-
ten Zuckerertrag festgestellt. Selbst bei
sehr hohen Populationsdichten über
2 000 EuL/100 ml blieb eine Ertragsre-
aktion aus. Im Vergleich hierzu ging
der bereinigte Zuckerertrag um bis zu
20 % zurück, wenn mehr als 2 000
EuL/100 ml im Oberboden vorhanden
waren (Grafik 2). Auch die günstige
Witterung des Rekordjahres 2014 ver-
hinderte nicht, dass hohe Ertragsver-
luste durch hohe Populationsdichten
von Rübenzystennematoden im Ober-
boden auftraten. Die Ertragsverluste
durch Nematoden konnten im Feld in
keinem der Jahre während der Vegeta-
tionsphase in Verbindung mit Schad-
symptomen, wie Wachstumsdepressi-